Die beste Aussicht auf 5-Meter-Krokodile in freier Wildbahn – Die Crocodile Bridge in Costa Rica

Willkommen zu einem etwas anderen „Beste Aussicht“-Artikel, aber die Tárcoles Bridge in Costa Rica, die mittlerweile aufgrund des Touristenandrangs zur Crocodile Bridge geworden ist, bietet nunmal genau das: die beste Aussicht auf eine ganze Kolonie mächtiger Spitzkrokodile in freier Wildbahn, ganz einfach und ungefährlich von einer Straßenbrücke aus! Wir stellen euch den Spot vor und verraten euch, worauf ihr achten solltet. Denn Gefahr geht nicht nur von den beeindruckenden Reptilien aus…



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Das Spitzkrokodil ist der amerikanische Vertreter der Familie der Echten Krokodile. Es kann bis zu sieben Meter lang und bis zu 500 Kilogramm schwer werden und ist in großen Teilen Mittelamerikas, so wie im nördlichen Südamerika beheimatet. Auch im Bereich der Everglades und der Florida Keys kommt es vor, auch wenn dort die Alligatoren den großen Teil der Wildlife-Sichtungen ausmachen. Generell fühlt sich das Spitzkrokodil in küstennahen Süßgewässern wohl. Aber auch im Salzwasser können die beeindruckenden Reptilien überleben, weswegen man auch im Bereich von Flussmündungen in Strandnähe vorsichtig sein sollte.

Der 111 Kilometer lange Tárcoles River in Costa Rica fließt aus der Vulkan-Bergkette Cordillera Central Richtung Pazifik und bietet – umso näher er dem Pazifik kommt – optimale Lebensbedingungen für das Spitzkrokodil.

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Wie praktisch, dass genau dort eine lange Straßenbrücke über den schlammig braunen Fluss führt…

Der Highway 34 ist die zentrale Verkehrsader von der Landeshauptstadt San José in Richtung der südlicheren Pazifikregionen Costa Ricas. Auf dem Weg zu den beliebten National Parks Carara und Manuel Antonio, sowie der Surferstadt Jaco kommt man zwangsläufig an der Brücke vorbei, deren Namen sich mittlerweile von Tarcoles Bridge zur Crocodile Bridge geändert hat.

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Um die Brücke herum hat sich mittlerweile einiges an der üblichen Touristen-Infrastruktur angesiedelt, von Restaurants, über Souvenir-Läden bis hin zu dubiosen Tour-Angeboten. Boot-Touren, bei denen die Krokodile gefüttert werden, sollte man unter allen Umständen meiden!

Trotz der touristischen Infrastruktur sollte man hier mit seinem Auto besonders vorsichtig sein. Es wird empfohlen, nicht mit Gepäck im Auto an der Stelle anzuhalten, weil es in der Vergangenheit vermehrt zu Autoaufbrüchen kam, bei denen gezielt Mietwägen binnen Sekunden leergeräumt wurden. Sogar das Auswärtige Amt warnt vor genau dieser Brücke. In unserem Fall haben wir erst in unserem Hotel eingecheckt und sind anschließend im leeren Auto mit halbwegs ruhigem Gewissen zurück zur Brücke gefahren (einen Tipp, den wir aus einem Vlog von life to go haben). Den Mietwagen weiter im Blick behalten kann aber trotzdem nicht schaden.

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Wie die Warnschilder an den beiden Brückenenden schon empfehlen, sollte man auf der Brücke bleiben und nicht etwa am Ufer des Flusses herumklettern. Auch auf der Brücke sollte man vorsichtig sein, denn die Bürgersteige sind extrem schmal und der Verkehr rauscht wenig zimperlich an den Krokodil-interessierten Touristen vorbei. 

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Trotz der Gefahren lohnt sich der Abstecher in jedem Fall, denn die Sicht auf einen Haufen Spitzkrokodile ist hier mehr oder weniger garantiert. Eine Sandbank direkt unter der Brücke ist wohl für die Reptilien besonders einladend.

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Als wir vor Ort waren, faulenzten rund ein Dutzend Krokodile direkt unter uns und im Fluss war ständiger Andrang von neuen Echsen, die sich auch einen Platz zum Sonnen sichern wollten. So ist ständig für Action unter der Brücke gesorgt und es bieten sich unzählige Gelegenheiten für wirklich krass detailreiche Bilder von wildlebenden Krokodilen. Der Wahnsinn! Es lohnt sich natürlich beide Seiten der Brücke abzuchecken!

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An der Stelle wollen wir aber nochmals erwähnen, dass man auf keinen Fall irgendwelchen Trampelpfade Richtung Fluss folgen sollte. Auch wenn die Echsen teilweise behäbig im Wasser oder am Ufer herumzudümpeln scheinen, können sie blitzschnell zuschlagen. Im Gegensatz zu den eher defensiven Alligatoren in Florida können Spitzkrokodile dem Menschen auch definitiv gefährlich werden.

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2014 sind in der Umgebung der Tárcoles Bridge zwei Männer unter Alkoholeinfluss in den Fluss schwimmen gegangen, von denen einer von den Echsen angegriffen wurde. Die Menschen auf der Brücke mussten hilflos zusehen, wie der Mann buchstäblich in Stücke gerissen wurde. Erst einige Tage später wurde sein Kopf am Strand angespült. Das war alles, was von ihm wieder aufgetaucht ist. Klingt wie ein Horrorfilm, ist aber laut Costa Ricanischen Medien tatsächlich so passiert und sollte vor Augen führen, dass die Spitzkrokodile mit Vorsicht zu genießen sind.

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Die Tiere kommen übrigens in allen Gewässern in Costa Rica vor, sowohl in Süßwassergewässern im Inland, als auch an Flussmündungen im Strandbereich. Entsprechend vorsichtig sollte man auch bei Strand-Ausflügen sein. Wenn eine Flussmündung in der Nähe ist, besteht immer die Möglichkeit, dass sich auch Krokodile in der Umgebung befinden. Vereinzelte Attacken auf Surfer zeugen von der Gefahr, die von den Echsen ausgehen kann.

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Auch an der Karibikküste wie hier im Cahuita Natioal Park sollte man in der Nähe von Süßwassergewässern vorsichtig sein.

Wie schnell Touristen die scheinbar langsamen Echsen unterschätzen, wird in diesem Youtube-Video deutlich, wo es um ein Haar einen unvorsichtigen Fotografen am Flussufer erwischt…



Mit ein bisschen Vorsicht und gesundem Menschenverstand ist die Tárcoles Bridge aber unbedingt einen Abstecher wert, denn nirgendwo sonst, kriegt man so viele wilde Krokodile aus so geringer Entfernung aus einer sicheren Position zu sehen. Eine bessere Aussicht bekommt ihr höchstens im Zoo, aber das ist ja keine wirkliche Alternative zu diesen Giganten in freier Wildbahn.

Respektiert die Tiere, haltet genug Abstand, versucht nicht näher an sie ranzukommen und seid generell wachsam in der Nähe von Gewässern.

Wie sind eure Erfahrungen mit Krokodilen? Habt ihr schon welche in freier Wildbahn gesehen? Vielleicht auch schon in Costa Rica und abseits der Crocodile Bridge?


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  1. Wow, das ist ja mal eine krasse Geschichte! 😳Ich war mal in Florida in den Everglades, da waren die Tiere deutlich weniger aggressiv 😊

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    1. Ja, die Alligatoren in den Everglades sind da deutlich genügsamer, können aber natürlich auch von der Größe her nicht mit einem Spitzkrokodil mithalten. Wobei es die ja sogar auch in Florida gibt, nur relativ weit ab vom Schuss (südliche Everglades und Teile der Keys)…mir sind da auch keine Vorfälle mit Menschen bekannt, in CR hingegen schon. Letztendlich lässt sich ein Großteil der Gefahr aber mit ein wenig gesundem Menschenverstand bannen. Ist ja eigentlich logisch, dass man nicht in einem Fluss voller ausgewachsener Krokodile schwimmen gehen sollte….Darwin-Award und so 😉

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