Kein einfaches Pflaster! Unsere 5 Korfu-Highlights zur Nebensaison

Die günstige Nebensaison ist nicht immer der „way to go“! Korfu hat es Ende März/Anfang April alles andere als leicht gemacht. 5 Highlights haben wir trotzdem entdecken können…

 

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Unser Korfu-Trip an Ostern hat uns nicht vollends überzeugt. Vielleicht auch, weil wir mit falschen Erwartungen an die griechische Insel herangegangen sind, denn bei Griechenland denkt man nur allzu gern an weiße Häuser mit blauen Dächern auf felsigen Inseln mit antiken Ruinen. Korfu deckt sich mit so gut wie keiner dieser Klischee-Vorstellungen. Und auch sonst macht es einem das ausufernde Eiland im Norden Griechenlands nicht immer leicht. Aber so schnell geben wir bekanntlich nicht auf, weswegen wir uns mit unserem Mietwagen auf die Suche gemacht haben.

Es versteht sich von selbst, dass man für einen Großteil der Tipps einen fahrbaren Untersatz benötigt. Stellenweise fahren zwar auch Busse, aber in wie fern die Verbindung regelmäßig ist und ob entlegene Ecken überhaupt angefahren werden, können wir nicht sagen. Generell sollte man sich zur Nebensaison auf Korfu auf nicht allzu viel offene Infrastruktur verlassen. Ein Großteil der Bars, Cafés und Restaurants hat geschlossen, viele Hotels nutzen den Winter zum Renovieren und Umbauen…es wirkt stellenweise so, als ob Touristen zu dieser Jahreszeit gar ein wenig unerwünscht sind. Dementsprechend haben wir fast einen halben Tag mit der Suche nach einem simplen Café am Meer verbracht und sind am Ende des Tages dann in der Hauptstadt gelandet, weil sonst einfach ALLES geschlossen war. Dem gegenüber stehen allerdings sehr günstige Flugpreise und je nach Anspruch auch günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Gerade im airbnb-Bereich findet sich hier einiges, oft auch in Hotel-ähnlichen Apartmentanlagen, die sich so über die Wintermonate retten.

Es war also nicht immer leicht die Hot Spots von Korfu zu entdecken, aber ein paar empfehlenswerte Ziele haben wir auf jeden Fall gefunden!

    • The Double Bay

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      Vor der Abkühlung in der malerischen Double Bay im Nordosten von Korfu wartet ein wild umschlungener Wanderpfad darauf, bezwungen zu werden. Der Weg startet im kleinen Bergort Afionas, wo quasi überall „No Parking“-Schilder vermuten lassen, dass die Parkplatzsituation in der Hauptsaison ziemlich verheerend sein muss. Aber auch als wir da sind – Ende März/Anfang April – reiht sich in den kleinen Bergstraßen schon Mietwagen an Mietwagen. Wir packen unser Zeug zusammen und marschieren mit Google Maps unserem Ziel entgegen. Dieses ist eher mäßig ausgeschildert, wir sind uns an mehreren Abzweigungen unsicher und versuchen uns via Smartphone zu orientieren. Aber bei kleinen Trampelpfaden ist auch Google Maps nur noch bedingt hilfreich. Sobald wir den kleinen Ort verlassen haben, wandern wir auf teilweise abenteuerlich steilen Wanderpfaden in eine riesige Bucht hinab, zu deren Seiten sich gigantische Felswände erheben. Hier präsentiert sich Korfu für uns zum ersten Mal so richtig bildgewaltig. Wir tasten uns weiter voran und entdecken nach einer knappen halben Stunde endlich die Double Bay vor uns. Als wir unten ankommen, ist der linke Schotterstrand ziemlich zugemüllt, so dass wir uns genau wie der Rest der Besucher für den westlichen Sandstrand entscheiden. Schon zur Nebensaison ist die Bucht bei schönstem Wetter gut gefüllt, im Sommer sieht das vermutlich nochmal ganz anders aus. Heute finden wir aber noch eine chillige Ecke für uns und erholen uns in der türkis-blauen Bucht unter strahlendem Himmel von dem spektakulären Wanderpfad, bevor irgendwann der Rückweg bergauf ansteht. Gastronomie oder zumindest eine Toilette gibt es leider nicht, selbst im Ort am Trailhead hatte noch alles zu.


    • Cape Drastis

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      Cape Drastis ist einer der spektakulärsten Küstenabschnitte der Insel Korfu, ist aber leider nicht uneingeschränkt erreichbar. Die Parksituation ist noch recht unkompliziert, zumindest zur Nebensaison findet man an einer Kreuzung mit Sandflächen rund herum immer eine Möglichkeit, sein Auto abzustellen. Google Maps lenkt einen zwar noch weiter, aber der vorgeschlagene Weg ist mit Schlaglöchern und Spurrillen von epischen Ausmaßen nicht unbedingt für den durchschnittlichen Mietwagen zu empfehlen. Aber zu Fuß ist es auch nicht so weit. Nach 5-10 Minuten erreicht man erste spektakuläre Ausblicke auf Cape Drastis, welches mit hypnotisierend geschwungenen Felsformationen in einer türkis-blauen Bucht vor dem Hintergrund des albanischen Festlandes ein wahrer Augenöffner ist. Man möchte erkunden, hinabklettern, auf den Felsen herumspazieren, in diese epische Kulisse eintauchen….und genau da liegt der Haken, denn das ist hier nicht möglich. Es gibt weder einen ganz perfekten Aussichtspunkt, noch die Möglichkeit dem Cape näher zu kommen. Als wir dort unterwegs sind, werden wir Zeuge, wie eine Gruppe Touristen auf die Frage, ob man auch näher rankommt von einer Einheimischen auf ziemlich ruppige Weise verscheucht wird, weil das Cape eine Private Area ist. Klasse! Nach ein paar netten Fotos aus der Ferne ziehen wir wieder ab. Empfehlenswert ist Cape Drastis also lediglich für einen kurzen Stopp und ein schönes Panorama-Foto, ein Ausflug lohnt nur, wenn man sowieso in der Nähe ist.
      Im Nachhinein lesen wir im Internet, dass das Betreten des Gebietes doch nicht ganz unmöglich ist. Angeblich werden 300 Euro pro Person fällig, wenn man näher an die Felsen heran will. Nein, Danke!
      Kann das vielleicht jemand bestätigen…oder entkräften?

    • Korfu-Stadt

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      Nach fast einem ganzen Tag des eher wenig erfolgreichen Abfahrens der Nordwest-Küste und nur sehr wenig gefundener guter Foto-Spots, entschließen wir uns am Abend unseres ersten vollen Tages noch in die Hauptstadt der Insel reinzufahren, da zur Nebensaison außerhalb der großen Ortschaften auch so gut wie keine Restaurants geöffnet sind. Nach der erfolglosen Erkundungstour begeistert uns Korfu-Stadt Gott sei Dank auf Anhieb. Die alte Festung auf einer vorgelagerten Halbinsel dominiert den Eindruck des touristischen Zentrums mit einer ausufernden Parkanlage. Hier gibt’s auch die zentralsten Parkplätze, die aber vor allem zu den Stoßzeiten alles andere als leicht zu bekommen sind. Gehört man nach langem Kreisen (klassische Parkhäuser/Tiefgaragen sind eher Fehlanzeige) endlich zu den Glücklichen, kann man die schmucke Innenstadt erkunden, direkt am Meer einen Kaffee trinken oder durch die alte Festungsanlage spazieren. Auch eine neue Festungsanlage erhebt sich etwas weiter stadteinwärts, die leider an unserem Besuchstag geschlossen hatte. Dennoch, mit vielen kleinen Gässchen, Buchten und Häfen präsentiert sich Korfu Stadt (oder Kerkyra) so, wie man sich das eigentlich auf einer Mittelmeer-Insel erhofft. Hier gefiel es uns so gut, dass wir 4 von 5 Abende in Korfu Stadt verbracht haben.

    • Pantokrator

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      Der Pantokrator ist der höchste Berg auf Korfu und erhebt sich rund 900 Meter über den Meeresspiegel (die genauen Höhenangaben schwanken zwischen 906 und 917 Metern). Praktischerweise führt eine kleine Straße bis auf den Gipfel, auf welchem sogar ein kleines Café zu einer fahrerischen Verschnaufpause einlädt. Auch ein kleines Kloster findet sich hier und ist tagsüber frei zugänglich. Hauptattraktion ist aber natürlich die Aussicht. Von hier überblickt man nicht nur große Teile von Korfu, sondern auch die nahe Festlandküste von Albanien und Griechenland und dazwischen glitzert das Ionische Meer (übrigens der tiefste Teil des Mittelmeers) in allen erdenklichen Blautönen. Somit ist der Pantokrator ein toller Ort, um sich einen Überblick über die siebtgrößte Insel Griechenlands zu verschaffen, bei spektakulärer Aussicht ein wenig in sich zu gehen oder einfach einen Kaffee in luftiger Höhe zu trinken. Der Zeitaufwand ist von der Hauptstadt ca. 3 Stunden (hin- und zurück).

    • Angelokastro

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      Angelokastro liegt nahe der Ortschaft Paleokastritsa, welche als eine der schönsten auf ganz Korfu gilt. Auch wenn wir diese Schönheit nicht uneingeschränkt unterschreiben können, gehört die Umgebung sicherlich zu den besser erschlossenen auf der Insel. Das Angelokastro („Engelsburg“) selbst thront selbstbewusst mehrere hundert Meter über dem Meer und war eine der wichtigsten Verteidigungsanlagen der Insel Korfu. Erreichen kann man die beeindruckende Festungsanlage zu Fuß von einem Parkplatz am Fuße des Berges. Wir waren an diesem Tag ein wenig lauffaul, weswegen wir uns mit dem Ausblick auf die Festung begnügt haben und danach das Kloster von Palekastritsa besichtigt haben, welches durchaus einen kurzen Besuch wert ist. Vor allem die beiden Buchten, zwischen denen das Kloster thront, sind mit ihren steilen Felswänden und dem türkisen Wasser tolle Fotomotive. Leider befindet sich aber auch dieser oft gelobte Ort zur Nebensaison weitgehenst im Winterschlaf.


Korfu zur Nebensaison ist ein extrem günstiges Reiseziel, welches landschaftlich durchaus einiges zu bieten hat. Einfach zu entdecken sind die Schätze der Insel aber definitiv nicht, da sie entweder schlecht erschlossen oder in der günstigen Jahreshälfte fast gar nicht besetzt sind. Wie gesagt: schon die simple Idee einen Kaffee in Küstennähe zu trinken, entwickelte sich zu einer Halbtages-Challenge, die im Endeffekt in der Insel-Hauptstadt endete. Man braucht also viel Geduld und muss mit der ein oder anderen Enttäuschung beim Entdecken klarkommen, schon eine Top-6-Liste hätte uns vor eine schwierige Aufgabe gestellt…

 

  1. Christian Weiss 3. August 2018 um 13:39

    Servus,

    also als Korfukenner kann ich bestätigen, dass die zwei älteren Herren vom Kap Drastis schon legänderes Gegenbeispiel (finden schon in Reiseführern Erwähnung) sind von den ansonsten liebenswerten Korfioten.

    Schade, dass Ihr nicht auf die Engelsburg hoch seid , der Beiname „Balon des ionischen Meeres“ ist mehr als verdient.

    Solltet Ihr nochmal auf Korfu landen, empfehle ich folgende Punkte anzufahren:

    – Kanoni inkl Mäuseinsel (am besten zu Flugzeiten / die Flieger sind zum greifen nah)

    – Kaizers Throne (bei Sonnenuntergang)

    – Kassiopi

    – Lefkimi (ursprünglich und ein schöner Kanal)

    Grüße

    Chris

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    1. Hi Christian,
      vielen, vielen Dank für das ausführliche Feedback und die zusätzlichen Tipps. Werden auf jeden Fall berücksichtigt, wenn es nochmal nach Korfu geht!

      Viele Grüße
      Dustin / drauflos

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