Der Highway 1 zwischen San Francisco und Los Angeles gilt als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Seit Mai letzten Jahres war er wegen eines katastrophalen Erdrutsches gesperrt. Jetzt ist die ikonische Straße nach monumentalen Bauarbeiten wieder ganz offiziell geöffnet! Wir haben nochmal zusammengefasst, warum man die Strecke unbedingt mal gefahren haben sollte…
54 Millionen US-Dollar hat es gekostet die Schäden des Erdrutsches ungeschehen zu machen – fast doppelt so viel in den 1920ern und 1930ern die gesamte Straße zu bauen. Auch wenn der neu errichtete Teil mit umfangreichen Hangbefestigungen ausgestattet ist, verläuft der Rest der Straße weiterhin an ungesicherten Steilküsten inmitten eines aktiven Erdbebengebiets. Aber hey….no risk, no fun! 😉

Für diese monumentale Kulisse nimmt man auch Erdrutschgefahr in Kauf… 😉
Zunächst ist das mit der Namensgebung gar nicht so einfach, schließlich wird der Highway 1 auch oft als Pacific Coast Highway bezeichnet. Eigentlich wird damit nur ein kleines Teilstück der California State Route 1 (zwischen San Diego und L.A.) bezeichnet, die tatsächlich mit 1055 Kilometern der längste Highway im Bundesstaat Kalifornien ist. Der oft als schönste Etappe bezeichnete Bereich zwischen San Simeon und Monterey, auch Big Sur genannt, ist eigentlich als Cabrillo Highway ausgewiesen. Auch wenn er an der Pazifikküste entlang läuft, heißt dieser Abschnitt eigentlich nicht Pacific Coast Highway. Kompliziert, oder?
Es ist schon fast drei Jahre her, dass wir zuletzt auf dem legendären Stück Asphalt in Kalifornien unterwegs waren. Damals sind wir ganz klassisch von Los Angeles entlang der Küste Richtung San Francisco gefahren. Oft wird empfohlen, die Route besser umgekehrt anzugehen, weil man sämtliche Aussichtspunkte dann auf der rechten Seite hat. Aber auch mit unserer Variante hatten wir nie ein Problem, irgendwo ranzufahren.

Nicht nur spektakuläre Küsten, sondern auch beeindruckendes Wildlife gibt’s am Highway 1 zu sehen (San Simeon).
Auch wenn die Etappe von L.A. über Malibu Richtung Santa Barbara schon tolle Aussichten zu bieten hat, startet der spektakulärste und berühmteste Teil des Highway 1 erst im Bereich das winzig kleinen Küstenortes San Simeon. Von hier aus führt die Küstenstraße in die Einsamkeit. Für fast 150 Kilometer gibt es nun keine abbiegende Straße mehr. Man hat nur die Wahl bis nach Carmel-by-the-Sea, wo Clint Eastwood übrigens mal Bürgermeister war, durchzuziehen oder eben wieder umzukehren. Daher war die Komplettsperrung wegen Erdrutsch auch so einschneidend.

Nirgendwo sonst ist die US-Küste so unberührt wie am berühmten Big Sur-Abschnitt.
Aber gerade diese Abgeschiedenheit macht natürlich die Magie dieses Streckenabschnitts aus. Das Erlebnis, wie man plötzlich die Zivilisation hinter sich lässt und sich mit seinem Auto an der fast schon urtümlichen Steilküste entlang schlängelt, ist mit Worten nur schwer zu beschreiben. Vor allem hat der Pazifik in diesem Bereich nichts mit der Sunnyboy-Kultur von Südkalifornien zu tun. Im Gegenteil, er ist rau, oft Nebel-verhangen und fast schon mysteriös. Dieses elektrisierende Wechselspiel zwischen Sonne, Wolken, wilder See und monumentalen Steilküsten, muss man selbst erlebt haben.

Sonne, Wolken, Ozean: Der ständige Kampf der Elemente am Highway 1.
Man sollte sich mindestens einen Tag Zeit nehmen, um diese Küstenstraße zu erleben. Nicht nur im Auto, sondern auch an Aussichtspunkten und den vielen versteckten Buchten und State Parks. Man muss auf diesen Klippen stehen und sich den rauen Pazifikwind um die Ohren pfeifen lassen, während ein paar hundert Meter tiefer der größte Ozean der Erde mit tosenden Wellen an der kalifornischen Küstenlinie anklopft. Es ist ein Schauspiel für die Götter, wild und ungezähmt und die Lichtverhältnisse ändern sich im Minutentakt. Wolken, Nebelschwaden, blauer Himmel, Sonnenstrahlen…alles wechselt sich ab in einem nie endenden Kreislauf voller unbändiger Schönheit.

Der legendäre Strand-Wasserfall im Julia Pfeiffer Burns State Park.
Einer unserer Highlight-Spots neben den unzähligen Aussichtspunkten entlang der Straße ist zweifellos der Julia Pfeiffer Burns State Park (nicht zu verwechseln mit dem Pfeiffer Big Sur State Park). Bekannt ist er vor allem für die McWay Falls, ein Wasserfall, der in einer kleinen Bucht aus 24 Meter Höher direkt auf den Strand und damit unmittelbar in den Ozean fällt. Zum ikonischen Motiv kommt hinzu, dass der sonst so wilde Pazifik in dieser Bucht erstaunlich gezähmt daher kommt und je nach Licht ein beinahe karibisches Farbspektrum entwickelt. Der Strand selbst ist aus Naturschutzgründen nicht zugänglich, lediglich von mehreren Aussichtspunkten auf den Klippen lässt sich dieses Naturschauspiel beobachten. Aber auch das lohnt sich ohne Zweifel! Wenn man nur einen längeren Stopp auf der Etappe machen sollte, dann hier!

Bekannter, aber kostenpflichtiger Fotospot: The Lonely Cypress (Foto: Sarah Tipton, Pixabay)
Bei Touristen ebenfalls sehr beliebt ist der 17-Mile-Drive zwischen Carmel-by-the-Sea und Monterey, den man gegen eine Gebühr von 10,25 Dollar befahren darf. Eines der bekanntesten Fotomotive des Küstenabschnitts ist hier zu finden: The Lonely Cypress.
Übernachtungen in der Region sind nicht gerade billig, vor allem durch die Abgeschiedenheit. Ob San Simeon oder Monterey…in beiden Orten bezahlt man ordentliche Aufschläge, die wenigen Übernachtungsmöglichkeit entlang der Strecke sind für Low-Budget-Reisende fast unbezahlbar. Unser Tipp: Statt in Monterey zu übernachten noch ein bisschen ins Inland fahren und dann irgendwo auf halbem Weg nach San Francisco nächtigen.
Wart ihr schon mal an der kalifornischen Pazifikküste unterwegs? Welche Tipps habt ihr?
Huhu!
Man sollte mal auf Airbnb schauen für die Strecke. Ich habe in Pacific Grove fast am Strand gelebt bei einem sehr netten, jungen Herrn im Bungalow. Das lohnt sich total und man erlebt die Menschen dort auch noch authentisch. 🙂 Den 17-Mile-Drive habe ich leider nicht gemacht aber er kommt auf die To-Do-Liste. Ich hoffe, nächstes Jahr klappt es. Vielleicht sogar von Kanada bis Mexiko.
LG
Sarah
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