Wir waren mittlerweile schon 5x zusammen in Las Vegas und haben dabei schon so einige Hotels in der Zockermetropole durch. Dabei hatten wir einige Male das Glück durch verrückte Sonderangebote in Zimmern zu übernachten, die unser normales Budget um ein Vielfaches überstiegen hätten.
Generell gilt in Las Vegas, dass die Hotelpreise unter der Woche am niedrigsten sind, da viele Amerikaner für Wochenend-Trips in die Zockermetropole strömen. Der beste Zeitraum, um besonders attraktive Deals zu schießen ist daher im Zeitraum zwischen Sonntag und Donnerstag. Von Donnerstag auf Freitag ziehen die Preise wieder an, am Samstag ist die Stadt meist unbezahlbar.
Legendär in Las Vegas sind auch die Stories um Raum-Upgrades. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um da ans Ziel zu kommen. Einige schwören auf freundliches Fragen beim Check-In, andere versuchen es mit dem viel diskutierten 20$-Sandwich. Letzteres haben wir bei unserem letzten Aufenthalt auch probiert: Only in Vegas! Unser Suite-Upgrade für einen 20$-Tip!
Nicht vergessen darf man bei Las Vegas mittlerweile die Resort Fee, die in so ziemlich jedem halbwegs zentralen Hotel fällig wird und oft in den gängigen Hotelportalen gar nicht genannt wird. Spätestens beim Check-In wird man euch aber dann darüber informieren, dass euer Hotel-Schnäppchen dann doch nicht ganz so günstig wird. In den meisten Fällen beläuft sich die Gebühr auf rund 30 bis 45 Dollar pro Nacht. Zusatzleistungen wie beispielsweise Wifi sind so mittlerweile gratis, das variiert aber von Hotel zu Hotel. Im Endeffekt handelt es sich bei dem Aufpreis aber um eine künstliche Gebühr, die oft erst ersichtlich wird, wenn man vor Ort ist. Auch Parken kostet mittlerweile bei fast allen Hotels extra und das nicht gerade wenig. Tagespreise zwischen 10 und 20 Dollar sind gängige Praxis.
Platz 3:
Palms Place Hotel & Spa at the Palms
2015 gebucht für 66 Euro/Nacht (exkl. Resort-Fee)
Der Hotel & Spa Turm ist Teil eines riesigen Casino-Komplexes etwas abseits des Las Vegas Strips. Heraus stechen dabei die 3 Türme, die sich aus der großflächigen Casino-Ebene erheben. Das Palms Place ist mit 158 Metern zur Zeit das 13.-höchste Gebäude der Stadt und wird nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für Las Vegas-Residents genutzt. Man kann in diesem Ungetüm also richtige Wohnungen kaufen.
Als wir unser Zimmer nach langem Anmarsch (vom Parkhaus zur Rezeption bis zum tatsächlichen Raum waren wir gut und gerne eine halbe Stunde unterwegs) endlich erreicht hatten, wurden wir vollkommen umgehauen. Bisher waren wir an klassische Hotelzimmer gewöhnt, mal mehr, mal weniger schick. Im Palms Place sind die Räume allerdings kleine, aber voll ausgestattete Suiten. Wir betraten einen großzügigen, durchgestylten Raum mit Küche, Essbereich, Schlaf- und Wohnzimmer mit zwei großen Flachbildfernsehern. Im Badezimmer gab es nicht nur einen kleinen dritten Fernseher, sondern auch eine Regen-Dusche, hinter der sich praktischerweise noch ein Whirlpool versteckte. Als Sahnehäubchen konnten wir zudem auf den rund einen Kilometer entfernten Strip blicken.
Die Entfernung zum Las Vegas Boulevard war natürlich nicht gerade ohne. Zu Fuß gehen war da eher nicht, weswegen wir seinerzeit noch mit dem Auto in die Parkhäuser der Strip-Hotels gefahren sind und von dort aus gestartet sind. Das hat ganz gut funktioniert. Leider ist diese Taktik mittlerweile extrem kostspielig, da so ziemlich jedes Strip-Casino mittlerweile nicht gerade unerhebliche Parkgebühren zieht. Alternativ bietet der Palms-Casinokomplex auch einen kostenlosen Shuttle-Bus an, der zwischen 11 Uhr morgens und 8 Uhr abends jede halbe Stunde hin und her fährt. Die Uhrzeiten machen in einer Nacht-Metropole wie Las Vegas allerdings nur bedingt Sinn…
Platz 2:
Mandalay Bay
2016 gebucht für 94 Euro/Nacht (exkl. Resort-Fee)
Im Mandalay Bay, welches 2017 durch den schrecklichen Amoklauf traurige Berühmtheit erlangte, hatten wir bei unserem Las Vegas-Aufenthalt 2016 das Glück, dass wir erst spät Abends in der Spielerstadt ankamen. Wir vermuten bis heute, dass wir ohne unser Wissen auf ein Suite-ähnliches Zimmer geupgradet wurden. Unser Raum befand sich am Ende eines langen Hotelganges, wo eben normalerweise nur die teuren Zimmer sind.
Unser Zimmer war riesengroß und besaß nicht nur eine amerikanisch-protzige Wohnecke, sondern auch einen stylischen Glas-Schreibtisch direkt am Fenster und einen riesigen Schlafbereich mit absurd großem Bett. Das Badezimmer war ebenfalls riesig, mit großer Badewanne, separater Dusche und großem Waschbecken-Bereich. Und gegen die Langeweile beim Zähneputzen half ein separater kleiner Fernseher, der in die riesige Spiegelwand integriert war.
Das Mandalay Bay liegt am südlichen Ende des Strips und ist durch eine Monorail an die Hotels Luxor und Excalibur angeschlossen. Von dort aus befindet man sich dann schon etwas zentraler und kann die Highlights wie das Bellagio, das Cesars Palace oder das Venetain mit mehr oder weniger langen Fußmärschen ganz gut erreichen.
Platz 1:

(Foto: Motel George, https://flic.kr/p/6ZSTqU)
Vdara Hotel & Spa
2018 gebucht für 125 Euro/Nacht (exkl. Resort-Fee)
Den Vogel abgeschossen haben wir definitiv dieses Jahr, wo wir auch etwas mehr Budget für die Vegas-Übernachtung in die Hand genommen haben. Für 125 Euro in Verbindung mit dem 20$-Trick bekamen wir eine sogenannte City Corner Executive Suite mit Fountain View. Übersetzt bedeutet das: eine Suite, die quasi an der Gebäudeecke angelegt ist und darüberhinaus eine Aussicht auf die berühmten Brunnenspiele am Bellagio bietet.
Der Raum hat dann auch mühelos alles getoppt, was wir bisher in unserer Reise-Karriere gebucht haben. Wir fanden uns wieder in einer ganzen Wohnung mit Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, Büro, Schlafzimmer und 2 (!) Badezimmern. Der gesamte Wohn- und Schlafbereich, der durch das Eck-Layout räumlich voneinander getrennt war, bot eine gigantische Aussicht auf das Stadt-Panorama. Im Badezimmer konnten wir mit Sicht auf die Bellagio-Fountans duschen, baden oder was man sonst so im Bad macht. Im Schlafzimmer sind wir mit Sicht auf den Eifelturm-Nachbau eingeschlafen. Morgens haben wir mit Strip-View gefrühstückt. Es war absolut unglaublich, perfekt eingerichtet und jeder Raum war durch die Aussicht unbeschreiblich in Szene gesetzt! Wir sind ja eigentlich gar nicht so die Vegas-Fans, weil uns der Overkill schnell zu viel wird, aber hier wären wir ohne zu zögern sofort eingezogen.
Hinzu kommen beim Vdara Hotel & Spa noch zwei große Pluspunkte. Erstens ist das Hotel eines der wenigen, die kein eigenes Casino besitzen. Das bedeutet: Man betritt das Hotel, steht in der Lobby und kann weiter zu den Zimmern, während jeder andere Hotelkomplex erstmal eine epische Wanderung durch verwinkelte Casino-Gänge voraussetzt, um zu seinem Raum zu gelangen. Trotzdem liegt das Vdara sehr zentral am Strip und ist durch eine Brücke direkt an das Bellagio angeschlossen. Innerhalb weniger Minuten steht man an den Brunnenspielen, die man kurz vorher noch aus der Suite begutachtet hat. Absolut genial!
Einziger Nachteil: das Hotel verfügt über kein eigenes Parkhaus, weswegen man seinen fahrbaren Untersatz entweder im benachbarten Aria-Hotel oder beim Bellagio parken muss. Der Fußweg von gut 10 Minuten ist gleich, preislich sind beide Lösungen gleich kostspielig (18$/Tag).
Was wir in Zukunft definitiv mal noch ausprobieren wollen, ist der 5-Sterne-Komplex Wynn/Encore direkt am Strip, der oft als beste Hotel-Adresse in Las Vegas gehandelt wird. Dementsprechend teuer sind die Zimmer. Daher kommen diese Luxusburgen auch nur zum perfekten Kurs in Frage. Wer die Gelegenheit hat, dort mal zu einem guten Preis reinzuschnuppern, sollte sie definitiv ergreifen.