Passieren kann es ganz schnell. Ein kleiner Buchstabendreher bei der Flugbuchung, der nicht weiter auffällt und schon steht in der Buchungsbestätigung ein Name, der sich nicht mit dem Namen im Pass deckt. Was tun? Wir haben im Bekanntenkreis einen solchen Fall mehr oder weniger hautnah miterlebt und wollen diese Erfahrung unbedingt teilen, um vielleicht den ein oder anderen vor diesem teuren Fehler zu bewahren.
Der Hammer gleich vorweg: Der Tippfehler kam nicht von den Passagieren, sondern wurde in einem Reisebüro fabriziert. Ein Buchstabe war anders, es fiel definitiv erst bei genauerem Hinsehen auf. Unsere Bekannten merkten es natürlich trotzdem und kontaktierten den betreffenden Mitarbeiter im Laufe der Reisevorbereitungen mehrmals. Dieser versicherte mehrfach, dass ein solch kleiner Tippfehler auch bei einer USA-Reise KEIN PROBLEM darstelle und man die Buchung nicht ändern müsse. Um die wichtigste Information schon mal vorweg zu nehmen: DAS IST EINE FALSCHINFORMATION, die so nie von einem professionellem Reisebüro hätte kommen dürfen!

Max Mustemrann oder Max Mustermann? Ein kleiner Fehler mit einer großen Wirkung!
Am Vorabend der Reise schauten wir zum ersten Mal über die Unterlagen und wollten beim Online-Check-In helfen. Da bemerkten wir den Tippfehler und fragten sofort nach. Die Antwort des Reisebüro-Mitarbeiters konnten wir kaum glauben, aber wir versuchten den Online-Check-In in der Hoffnung, dass der „Experte“ Recht behalten sollte. Tat er natürlich nicht.
Die Prozedur schlug fehl und die Website zeigte an, dass die betreffenden Passagiere am nächsten Tag am Airport einchecken sollten und dabei eine zusätzliche Sicherheitsprüfung erforderlich wäre. In dem Augenblick wurde uns das zu bunt und wir kontaktierten die Lufthansa-Hotline.
Fazit: Der Check-In-Fehler kam durch den Tippfehler und so würden wir unseren Bekannten auf keinen Fall einchecken können, auch nicht am Flughafen, so die Dame in der Hotline.
Sie versuchte eine Namensänderung, scheiterte aber, weil es eine Meilen-Buchung war, die über einen Kollegen unserer Bekannten via Reisebüro getätigt wurde. Nachdem dieser eingeschaltet wurde, ging die Odyssee weiter. Aber auch die Miles&More-Hotline konnte nach langem Hin und Her nichts mehr machen. Der Antrag auf Namensänderung sei zu spät erfolgt.
Der Tippfehler konnte also so kurz vor Abflug NICHT MEHR geändert werden und es wurde uns unumstößlich mitgeteilt, dass der Passagier am nächsten Tag nicht wie geplant fliegen könne. Die einzige Möglichkeit war letztendlich eine KOMPLETTE NEUBUCHUNG für den betreffenden Passagier unter richtigem Namen.
Wichtig an der Stelle: Früher vor Abflug ist eine Namensänderung kein Problem und eventuell mit einem kleinen Aufpreis verbunden (lt. LH-Hotline 25 Euro).

Wer mit einem falschen Namen in der Flugbuchung boarden will, riskiert dass der Flieger ohne einen startet.
Nun haben wir in den vergangenen Tagen auch selbst ein wenig recherchiert und es finden sich definitiv Fälle, wo Passagiere trotz eines Tippfehlers in der Buchung fliegen konnten. Auch tauchen Fälle auf, wo es beim Hinflug kein Problem gab und dann der Rückflug nicht angetreten werden konnte. Wieder andere wurden bereits am Flughafen vor dem ersten Flug abgewiesen. Diese Beispiele betreffen nicht nur die USA, sondern auch diverse andere Länder. Es gibt also keinen vernünftigen Grund, als Passagier den Fehler nicht korrigierenzu lassen. Das Risiko besteht IMMER, dass man seine Flüge nicht wie geplant boarden kann.
Laut Lufthansa-Hotline fährt insbesondere die USA seit kurzem eine Zero-Tolerance-Politik und lässt niemanden mit einem anderen Namen, als im Reisepass angegeben, einreisen. Um hohe Rücktransportkosten zu vermeiden, schauen die Airlines vermutlich schon am Abflughafen deutlich genauer hin. Davon kann man halten, was man will, aber ein international operierendes Reisebüro sollte eigentlich darüber informiert sein, oder? Wer, wenn nicht die?
Das Ende vom Lied: Die Reise unserer Bekannten konnte mit einer teuren Neu-Buchung dann doch noch wie geplant vonstatten gehen. In wie fern die Kosten vom Reisebüro, dass die Buchung verbockt hat, erstattet werden, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen.

Auch Ryanair macht während der Buchung klar, dass die Namensangabe korrekt sein muss.
Nach dieser Odyssee können wir nur jedem empfehlen, bei der Flugbuchung nochmal ganz genau hinzuschauen. Und wenn trotzdem ein Tippfehler durchgerutscht ist, korrigiert ihn rechtzeitig, auch wenn es einen Aufpreis kostet. Das Erlebnis, den Flug am Abend vorher neu buchen zu müssen oder gar am Flughafen nicht boarden zu dürfen, ist das Risiko einfach nicht wert.
Wir werden in Zukunft auf jeden Fall noch aufmerksamer bei der Flugbuchung sein und auch unseren Bekanntenkreis nochmal eindringlich briefen. Und vielleicht konnten wir hiermit auch euch vor einem folgenschweren Fehler bewahren… 😉
Wie sind eure Erfahrungen? Seid ihr schon mal mit einem Tippfehler in der Buchung geflogen? Hattet ihr schon mal Probleme deswegen? Teilt gerne eure Erfahrungen mit uns!