Das wir ein Auge auf die Lufthansa Business Class geworfen haben, haben wir euch ja schon in unserem Bucket-List-Eintrag „Wir wollen 2018 in die Business Class – Für lau!“ verraten. Seit gestern hat sich einiges im Vielflieger-Programm der größten deutschen Airline verändert, was die gesamte Meilensammler-Welt in helle Aufregung versetzt. Aber was ändert sich dabei überhaupt für Reise-Junkies wie uns? Grund zur Panik oder Ruhe bewahren?

Die nicht ganz unwichtige Änderung bei der Meilen-Berechnung ist scheinbar kein News-würdiges Thema auf der offiziellen Miles&More-Seite…
So wirklich bedeutend scheint die Neuigkeit nicht zu sein, auf der offiziellen Miles & More-Homepage gibt’s dazu nicht mal eine Mitteilung. Erst bei genauerem Suchen findet man einen Artikel, der über die Änderungen bei der Vergabe von Prämienmeilen für Flüge informiert:
Die wichtigsten Änderungen ab 12. März 2018 auf einen Blick:
- Gültig für Flugbuchungen über einen Lufthansa Group Airline Buchungskanal oder ein Reise- oder Online-Reisebüro (in diesem Fall entscheidet die Ticketnummer(2) über die Prämienmeilenberechnung)
- Flugpreis in Euro (Ticketpreis + von der Miles & More Partner-Airline erhobene Zuschläge) ist Berechnungsgrundlage
- Flugpreise in einer Fremdwährung werden zeitgenau umgerechnet (OANDA Währungsrechner)
- Prämienmeilen = Flugpreis x Faktor
- Faktor ist abhängig von Vielfliegerstatus und durchführender Airline
- Gilt nicht für die Berechnung von Status-, Select- und HON Circle Meilen
Den kompletten Info-Artikel der Lufthansa gibt’s hier: KLICK!
Was bedeutet das nun für die allermeisten von uns? Ihr seid keine Vielflieger, habt keinen Frequent Traveller-Status und sammelt trotzdem gerne Meilen? Das bedeutet:
Euer Flugpreis inkl. von der Airline erhobener Zuschläge wird mit dem Faktor 4 multipliziert.
Konkretes Beispiel gefällig?
Aus dem bei Momondo gefundenen New York-Direktflug-Schnäppchen im März werden rund 320 Euro als Grundlage für die Prämienmeilen herangezogen, da der Rest externe Gebühren & Steuern sind.
Ohne Status folgt daraus: 320 x 4 = 1280 Prämienmeilen.
Nach dem alten System wären es knapp 2000 Prämienmeilen gewesen (25% der tatsächlichen Entfernungsmeilen). Also durchaus eine Verschlechterung, generell werden Schnäppchenjäger so abgestraft. Umso billiger der Flug, desto weniger lukrativ die Meilenausbeute.
Habt ihr einen Vielflieger-Status bei Lufthansa wird mit dem Faktor 6 multipliziert, bei Eurowings und Brussels Airlines mit 5. Die höchsten Status-Mitglieder der Lufthansa werden weiterhin nach dem alten System berechnet. Wir vermuten aber mal, dass das auf die wenigsten von uns zutrifft.
Wie sehr schmerzen die Änderungen den Normalreisenden, den Reise-Blogger, den Traveladdict? Ja, wir sammeln Meilen bei Lufthansa, fliegen aber höchstens 1-2x im Jahr mit der Airline. Also egal ob nach der alten oder neuen Methode: wir kommen nie auf besonders viele Meilen im Miles & More-Programm wenn wir fliegen. Die Unterschiede sind marginal….wenn ein Business-Class-Flug in die Staaten ab 55.000 Meilen Return zu haben ist, machen 600 Meilen mehr oder weniger in einem Jahr nicht wirklich viel aus.
Viel interessanter sind für uns andere Möglichkeiten, wie die Umwandlung von Payback-Punkten zu Meilen, die Bonuspunkte bei Hotelbuchungen über die Miles&More-Website, die Kreditkarten-Boni mit der Miles&More-Kreditkarte und diverse Bonus-Anreize bei Eröffnung kostenloser Bankkonten. Damit lassen sich nicht nur ein paar, sondern richtig viele Meilen beim Miles&More-Programm sammeln, ohne auch nur einmal ein Lufthansa-Flugzeug zu besteigen. Wenn wir dann doch mal mit dem Kranich unterwegs sind, neben wir die Meilen natürlich gerne mit, aber der überwältigende Großteil unserer bisher gesammelten Meilen stammt aus anderen Quellen!
Neu ist das System übrigens nicht, in den USA gehören umsatzbasierende Meilenberechnung schon lange zum Standard und jüngst haben auch Air France/KLM eine Änderung ihres Flying Blue-Programms angekündigt.
(Titel-Foto: Alex Steffler; https://flic.kr/p/5uY8HY [Creative Commons])