Die beste Aussicht auf Barcelona

Barcelona hat unglaublich viele sehenswerte Spots, doch wie dieser Großraum wirklich funktioniert und aufgebaut ist, sieht man am besten mit etwas Abstand. Aufgrund der zahlreichen Berge drumherum präsentieren wir euch an dieser Stelle auch wieder gleich mehrere sehenswerte Spots.

Drauflos und Barcelona, das ist eine Liebesgeschichte für sich. Zum ersten Mal kamen wir ohne allzu große Erwartungen im Mai 2017 in die katalonische Hauptstadt und waren direkt vom unnachahmlichen Vibe begeistert, der fast schon außerirdischen Architektur des Überarchitekten Antoni Gaudi, des stahlblauen Mittelmeers und der majestätischen Bergketten drumherum. Seitdem waren wir zwei weitere Male in der Stadt unterwegs und wagen uns mit dem Wissen nun soweit aus dem Fenster, dass wir euch einen weiteren „Die beste Aussicht“-Artikel präsentieren wollen…

 


Kennt ihr schon unsere anderen „Die beste Aussicht“-Artikel?

>> Die beste Aussicht auf die Golden Gate Bridge <<

>> Die beste Aussichts auf’s Hollywood Zeichen <<


Barcelona hat unglaublich viele sehenswerte Spots, doch wie dieser Großraum wirklich funktioniert und aufgebaut ist, sieht man am besten mit etwas Abstand. In den Hügeln, etwas abseits des Lärms der pulsierenden Metropole, gewinnt man einen ganz neuen Eindruck von der abwechslungsreichen Stadt. Aufgrund der zahlreichen Berge drumherum präsentieren wir euch an dieser Stelle auch wieder gleich mehrere sehenswerte Spots.


Park Güell – Der Klassiker zum Sonnenaufgang

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Auf unzähligen Postkarten findet ihr die Aussicht vom Park Güell auf die Stadt. Die gesamte Parkanlage war eine Auftragsarbeit von Antoni Gaudi, der das gesamte Stadtbild Barcelonas geprägt hat (am prominentesten natürlich mit der immer noch nicht fertiggestellten Sagrada Família) für den Industriellen Eusebi Güell, welcher eine Gartenstadt nach englischem Vorbild auf dem hügeligen Grundstück verwirklicht haben wollte. Das Vorhaben scheiterte mangels interessierten Bauherren, aber einige wenige Gebäude wurden errichtet und der Rest der Anlage zum einzigartigen Park umfunktioniert.

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Der bekannteste Part des Parks mit den unvergleichlichen Gebäuden Gaudis kostet Eintritt und ist insbesondere zu den Hauptreisezeiten oft schon Tage vorher ausverkauft. Es lohnt sich daher Tickets im Voraus online zu buchen. Der Spaß kostet zur Zeit 8,50 Euro für Erwachsene, Kinder ab 7 Jahren bezahlen 6 Euro.

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Die Aussicht mit den Mosaik-Strukturen im Vordergrund und der flirrenden Metropole im Hintergrund ist geradezu ikonisch und sorgt für die perfekten Barcelona-Bilder. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings der Besucher-Ansturm, durch den man kaum Zeit hat, die einzigartige Atmosphäre zu genießen. Und auch für das Foto der Begierde braucht es Durchsetzungsfähigkeit und rücksichtslose Ellenbogen-Mentalität.

Empfehlenswerter ist eigentlich eher der kostenlose Teil des Parks, die nahtlos an die kostenpflichtige Sektion anschließt. Auch hier finden sich noch die teils atemberaubenden organischen Brückenkonstruktionen Gaudis, aber der Besucher-Ansturm verteilt sich deutlich besser, so dass man immer ein ruhiges Plätzchen in der grünen Oase finden wird. Lediglich das „perfekte Foto“ ist von hier schwieriger zu schießen.

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Die Location bietet sich natürlich nicht nur zum Fotografieren an, sondern auch zum entspannten Genießen oder zum entspannten Spazierengehen. Im Park Güell kann man schnell einen halben Tag „vertrödeln“, ohne dass man merkt, wie die Stunden geflogen sind. Eine eigentümliche Oase inmitten der rasanten Mittelmeer-Metropole!


Bunkers del Carmel –
Zwischen Flugabwehr und Local-Tipp

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Gar nicht weit vom Park Güell zeugen betonierte Überreste von einer verlassenen Militärbasis auf einem Berg mit der perfekten Übersicht auf die Stadt. So konnten hier im spanischen Bürgerkrieg früh herannahende Kampfflugzeuge auf’s Korn genommen werden und mit diversen Flugabwehrgeschützen vom Himmel geholt werden. Heute versprüht der Ort schon fast einen Lost-Places-Charakter, auch wenn man hier vermutlich nie ganz alleine ist.

Das Publikum ist aber nicht vergleichbar mit dem Touristen-Armageddon im Park Güell. Die Bunkers del Carmel werden vor allem von Einheimischen geschätzt, die hier eine 360 Grad-Aussicht auf die Stadt bei einem mitgebrachten Six Pack Bier genießen können. Keine luxuriösen Aussichts-Restaurants, keine Imbissbuden, ja nicht mal Toiletten…nur ein Berg mit einigen Betonkonstruktionen inmitten eines dicht bewohnten Wohnviertels, der einfach rund um die Uhr geöffnet ist und komplett kostenlos ist.

Wir waren im Januar 2017 spät an und haben es vor Sonnenuntergang nicht mehr bis ganz auf den Berg geschafft. Wir haben daher auf dem Weg nach oben am Mirador de la Rovira Halt gemacht, von wo aus die Aussicht auch schon enorm beeindruckend war. Den Spot teilten wir uns mit nur wenigen anderen Menschen und hatten so das Gefühl, weit weg von allem Trubel zu sein und das alltägliche Feuerwerk der untergehenden Sonne fast ganz für uns zu haben.

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Auch hier gibt es natürlich keine Toiletten oder Gastronomie. Im Gegenteil, das angrenzende Viertel macht auch nicht den besten Eindruck und wir waren uns zwischendurch nicht sicher, ob nicht zwei Jungs im Hintergrund die Touristen abcheckten, um möglicherweise auf Taschendiebstahl-Tour zu gehen. Wir hatten diesbezüglich aber glücklicherweise keine Probleme und konnten das Himmelsschauspiel über der Stadt ohne Störungen genießen und haben uns mit einsetzender Dunkelheit dann aber auch zügig in etwas sicherer wirkende Stadtviertel begeben. Die nächste Metro-Station Alfons X ist ca. 700 Meter Fußweg von dem Spot entfernt.

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Nichtsdestotrotz würden wir den Spot empfehlen, da er ungefilterter und authentischer wirkt als die touristischen Punkte. Solange man die Umgebung im Blick behält und nicht noch mitten in der Nacht unterwegs ist, sollte das schon passen.

 


Tibidabo – Barcelona aus über 500 Metern Höhe

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Aus vielen Ecken der Stadt ist uns die ferne Kathedrale auf dem Berg am Horizont bei unseren letzten zwei Barcelona-Trips schon aufgefallen, dieses Jahr haben wir es endlich auf den Tibidabo geschafft.

Der Tibidabo ist 512 Meter hoch und damit die höchste Erhebung in der Bergkette Serra de Collserola. Als wäre das nicht genug, hat man auf dem Berg die Kathedrale Iglesia del Sagrat Cor und zusätzlich noch einen Vergnügungspark errichtet. Man muss kein Genie sein um zu kombinieren, was das bedeutet: Viele Menschen!

Aber vor dem Ansturm kommt erst einmal die Anreise. Da der 512 Meter hohe Berg außerhalb des Metro-Systems liegt, sind wir mit dem Zug bis zur Station Peu del Funicular gefahren und von dort mit der spektakulären Standseilbahn von Vallvidrera weiter auf den Berg. Von dort fährt dann schließlich noch ein Bus die letzten Kilometer bis zum Gipfel des Tibidabo. Diese Möglichkeit ist die mit Abstand günstigste Variante. Wir hatten die Barcelona Card und konnten alle beschriebenen Verkehrsmittel komplett gratis nutzen. Unser bereits im Golden Gate-Artikel zitierter San Francisco-Experte Willy hat auch auf seiner Barcelona-Seite Mein Barcelona eine genaue Beschreibung dieser Anreise-Option beschrieben, die wir euch für genauere Infos nur ans Herz legen können.

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Am Gipfel angekommen, ist schnell klar, dass der Tibidabo unter den Touristenmassen ächzt. Der Shuttle-Bus-Betrieb und das auf Massenansturm ausgelegte Aussichts-Cafe sind bereits bei unserem Besuch in der Nebensaison ausgelastet. Nicht auszudenken, was hier im Hochsommer abgeht.

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Aber es hat natürlich seinen Grund, warum die Touristen auf den Gipfel mit seiner imposanten Kathedrale strömen: die 360-Grad-Aussicht auf Barcelona und Umland ist unschlagbar und mit wirklich keinem der anderen Aussichtspunkte zu vergleichen. Hier entschwindet das dichte Gewusel in weite Ferne und man bekommt einen Blick für das Ganze, das Big Picture sozusagen. Man erkennt, wie wunderschön die Stadt sich auf einem Küsten-Plateau ans tiefblaue Mittelmeer und die angrenzende Bergkette Serra de Collserola schmiegt. Man sieht die grünen Ebenen im Hinterland, am Horizont thronen die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen. Man weiß gar nicht, auf welche Seite man sich konzentrieren soll, da das Panorama in alle Richtungen beeindruckt.

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Die Kathedrale Iglesia del Sagrat Cor verstärkt diesen Effekt noch, bildet sie doch nicht nur eine monumentale Kulisse, sondern kann auch noch Ebene für Ebene erklettert werden, was immer neue Blicke auf die katalonische Metropole zulässt. Der Eintritt in die Kirche ist übrigens gratis, für einen geringen Betrag von 2-3 Euro geht es mit dem Aufzug aber nochmal ganz nach oben. So steigert der Tibidabo seine Wirkung Stück für Stück, in dem er seine Besucher immer weiter hinauf lässt und hinter jede Ecke ein noch gigantischeres Panorama zum Besten gibt. Wer schwindelfrei ist, kann auch noch über einige Treppen bis zur Spitze vortasten. Höher hinaus geht’s dann nur noch im Flugzeug.

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Der Tibidabo präsentiert sich als Gesamtkunstwerk, Kirche und Berg scheinen untrennbar miteinander verbunden und tragen maßgeblich zur bombastischen Erfahrung bei, mit der man dieses unfassbare Panorama erlebt. Lediglich der sich an den Gipfel schmiegende Freizeitpark sorgt für das ein oder andere störende Objekt im Fotoparadies und lässt das ganze wie einen fehlplatzierten Disney-Abklatsch im malerischen Aussichts-Kontext wirken.

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Generelle Empfehlung: Wärmer anziehen als in der City. Auf 512 Metern kann es auch schnell mal kühl werden, vor allem wenn man in der Nebensaison dort ist. Gerade dann sollte man auch die Shuttle-Busse zur Standseilbahn im Auge behalten, denn die fahren natürlich nicht rund um die Uhr. Im Winter hieß die Deadline 19 Uhr und schon um 18 Uhr hatte sich eine lange Schlange für einen nur sehr kleinen Bus gebildet, der nur alle 20 Minuten kam. Also egal wie bombastisch das Panorama ist, behaltet den Rücktransport einigermaßen im Auge.

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Der Ausflug zum Tibidabo hat sich trotz Eiseskälte voll und ganz gelohnt. Jeder, der in der Stadt einen halben Tag entbehren kann, sollte den Trip zum höchsten Aussichtspunkt der Stadt unbedingt einplanen. Er ist nicht zwangsläufig besser als die anderen (jeder hat seine ganz eigenen Vorteile, wie ihr hoffentlich herauslesen konntet) und durch die Anreise vielleicht etwas umständlicher, aber das Erlebnis, wirklich die ganze Stadt im Blick zu haben inklusive dem weitläufigen, wunderschönen Umland, lohnt sich einfach voll und ganz.


 

Das waren unsere drei Aussichts-Empfehlungen für Barcelona. Durch die große Anzahl an Hügeln und Bergen im und um das gesamte Stadtgebiet sind wir aber noch lange nicht am Ende, auch der Montjuïc, sozusagen der Hausberg von Barcelona, bietet tolle Aussichten von einer ganz anderen Seite der Stadt. Es lohnt sich also auch auf eigene Faust auf Entdeckungstour zu gehen!

Wart ihr schon auf unseren Punkten? Welche anderen kennt ihr? Verratet uns gerne weitere lohnenswerte Spots!

 

 

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