Wenn sich die in unzähligen Hollywood-Filmen angepriesene Traumstadt im Landeanflug als nicht enden wollendes Häusermeer ohne klare Struktur und Stadtzentrum entpuppt, stellt sich schnell Überforderung ein. Wie soll man in diesem Straßen-Chaos überleben und auch nur eine vernünftige Route finden? Ankommen in Los Angeles kann sich als regelrechte Herausforderung entpuppen….deswegen ist unser Ankunfts-Ritual seit mehreren Reisen immer das gleiche: Keep Calm & Stop at In-N-Out!
Just to be clear: Das ist keine Werbung und wir wurden nicht von In-N-Out bezahlt.
Gegen die Überforderung mit der Stadt der Engel haben wir bereits zwei Artikel online >>
>> 6 Tipps, wie du nicht von Los Angeles erschlagen wirst! <<
>> One day in L.A. – Unsere 3 Top-Routen <<
In-N-Out Burger ist eine US-Burgerkette, die fast ausschließlich in Kalifornien und den angrenzenden Bundesstaaten Nevada, Arizona und Utah operiert. Einige wenige Filialen existieren mittlerweile auch in Texas und Oregon. Der Kult-Faktor ist so groß, dass fast jeder schon mal irgendwo was von dem Laden gehört hat und sei es nur vom Dude bei „The Big Lebowski“ (wofür In-N-Out übrigens Geld bezahlt hat!). Das Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz laut Werbeslogan: „Quality You Can Taste“. Konkret bedeutet das, dass die Kette ausschließlich gekühltes und nicht gefrorenes Fleisch verwendet, welches von der unternehmenseigenen Großfleischerei innerhalb von 24 Stunden geliefert werden muss. Außerdem werden die Kartoffeln für die Pommes in den Filialen frisch geschält und geschnitten, genau wie der Salat gewaschen und gezupft wird.

Auf den ersten Blick ist das Menü bei In-N-Out extrem eingeschränkt (Foto: Rachel Haller ; https://flic.kr/p/4AwdjA [Creative Commons-Lizenz])
Erst wer sich genauer mit In-N-Out auseinander setzt, lernt schnell: es gibt ein Secret Menu, welches in allen Filialen bekannt ist. Das dies kein Urban Myth, sondern eine Reihe gar nicht mal so geheimer Abwandlungen ist, zeigt die Erwähnung auf der offiziellen In-N-Out-Seite als Not-So-Secret-Menu. Diverse andere Seiten zeigen, wie sich das nochmal auf die Spitze treiben lässt. Für uns als Veggies ist die Auswahl klar: Grilled Cheese (vegetarisch) oder Veggie Burger (vegan, muss u.U. gezielt ohne Käse/vegan bestellt werden) und dazu Pommes, gerne auch Animal Style (Kalorienbomben-Topping mit der berühmten In-N-Out-Burgersauce, gerösteten Zwiebeln und Käse). Eine vegetarische/vegane Option mit einem Fleischersatz-Patty a la Beyond Meat/Impossible Meat gibt es bei der Kette bisher leider nicht. Trotzdem zieht es uns in den USA immer wieder zu In-N-Out, da die Kombination aus genialer Burgersauce und knackfrischem Grünzeug zu den extrem günstigen Preisen unschlagbar ist. Viele Freunde haben uns aber auch bestätigt, dass die Variante mit Fleisch ebenfalls großartig sein soll.
Ob man den Laden als umweltbewusster Vegetarier/Veganer unterstützen sollte, darüber kann man definitiv streiten. Das Unternehmen gilt neben dem fragwürdigen Fast-Food-Lifestyle als extrem konservativ und druckt auf seinen Burgerverpackungen und Getränkebechern Bibelverse ab. Auch der umstrittene US-Präsident Donald Trump hat wohl schon Spendengelder aus dem Hause In-N-Out erhalten. Ob man dafür auf das kulinarische Vergnügen verzichten will, muss dann jeder für sich selbst entscheiden. Tatsächlich ist die Burger Kette kein Einzelfall. Taco Bell, McDonald’s, Wendy’s, KFC, Pizza Hut, Olive Garden, Waffle House, IHOP und Carl’s Jr. reihen sich ebenfalls in den Reigen der zahlreichen Trump-Supporter ein. Da bleibt auf dem Fast Food-Sektor gar nicht mehr sooo viel übrig… Krass, oder?
Als wäre das nicht schon genug Umweltsünde, wollen wir euch hier aber eine ganz besondere Filiale vorstellen, nämlich das Epizentrum aller Westcoast-Aviation-Freaks am 9149 S Sepulveda Boulevard in Los Angeles und damit in unmittelbarer Nähe vom Los Angeles International Airport, den zahlreichen Airport-Hotels und auch den Mietwagen-Stationen. Der praktische Standort der Filiale sorgt dafür, dass es zu einem Mekka für jeden Flugzeug-Fan geworden ist, denn nur 200-300 Meter entfernt befindet sich der Aufsetzpunkt der Landebahn 24R. In keinem anderen In-N-Out kann man seinen Burger mit derart viel Getöse genießen.

First things first: Nachdem wir den Mietwagen abgeholt haben, geht’s in L.A. für uns meist ohne Umwege zu In-N-Out.
Damit ist es für uns zu einem regelrechten Ritual geworden, nach der Ankunft am LAX schnell den Alamo-Mietwagen abzuholen und sich dann bei einer entspannten Fahrt zum Sepulveda-In-N-Out an den kalifornischen Großstadt-Verkehr zu gewönnen.

Ein bisschen Geduld muss man schon mitbringen. Wer vor seinem Abflug noch einen schnellen Burger essen will, sollte dies einkalkulieren.
Angekommen am Fast Food-Tempel braucht es meist ein wenig Geduld, denn gerade hier steppt einfach immer der Bär. Gleichzeitig stimmt der Trubel aber auch schon auf den Kulturschock ein, der einen bei einem Westcoast-Aufenthalt erwartet. Verrückte Menschen, offene Restaurant-Mitarbeiter, die gefühlt jeden anquatschen, Musik, Lärm, muskulöse Typen in viel zu großen SUVs, die mit offenen Fenstern bei röhrender Klimaanlage auf ihre Burger warten. Es ist unvernünftig, es kann nervig sein und oberflächlich wirken, aber dieser Trubel und diese verrückten und oft leicht geisteskranken Kontraste gehören zu Los Angeles, wie die Golden Gate zu San Francisco. Also deal with it!
Nach einiger Wartezeit, die wir meistens bereits mit der Suche nach einem Sitzplatz auf der Terrasse überbrückt haben, gibt es dann endlich das jeweils erste American Food unseres Aufenthalts. Die Sonne ballert vom stahlblauen Himmel, die Palmen wehen im Wind und alle paar Minuten donnern riesige Passagiermaschinen vorbei, um kurz darauf am ikonischen LAX zu landen. Während man so in seinen Burger beißt, ist man Beobachter dieser nicht enden wollenden Kette an L.A.-Pilgern, die von diesem polarisierenden Ort aus den verschiedensten Gründen angezogen werden. Sei es von Hollywood, ganz generell dem American Dream, der hier quasi sein Mekka gefunden zu haben scheint oder von den Tourismus-Qualitäten der fantastischen Westcoast.

Ein A380 von British Airways donnert an der In-N-Out-Terrasse vorbei. (Foto: ATOMIC Hot Links; https://flic.kr/p/rtBJiv [Creative-Commons-Lizenz])

Eine Delta-767 im Anflug auf LAX über dem „Airplane Landing View Point“.
Und am LAX geht so einiges. 692 Inlandsflüge starten und landen hier jeden Tag, dazu kommen 928 internationale Flüge pro Woche, viele davon durchgeführt aus oder nach Übersee mit den richtig großen Jets. Vom Airbus A380 zur Boeing 747-8, von der Boeing 777 zum Airbus A340-600, vom Boeing Dreamliner bis zum Airbus A350…hier gibt es nichts was es nicht gibt und es kommt im Minutentakt runter. Bei Youtube gibt’s da zahlreiche Eindrücke für die Flugzeug-Nerds unter euch…
Sind alle Burger verspeist und alle Flugzeuge gespottet, ist man von hier verhältnismäßig schnell auf dem Freeway 405, über den man dann gut gestärkt sowohl in die Stadt, als auch ins Umland kommt. Was auch immer ihr im Anschluss vorhabt: Plant genug Zeit ein, denn gerade die 405 kann zu Stoßzeiten ein wahrer Verkehrs-Albtraum sein….ob ihr vom LAX oder vom In-N-Out ins Verkehrschaos startet, macht aber keinen Unterschied.
Die Herangehensweise des Burger-Besuchs in Airport-Nähe funktioniert natürlich auch vor dem Abflug, ist aber dann natürlich nicht ganz so motivierend, wie bei der Anreise. Wer mitten in seinem Aufenthalt zufällig bei Venice Beach oder Marina Del Rey unterwegs ist, kann auch problemlos einfach so auf einen Planespotter-Snack am Sepulveda Boulevard vorbeikommen.
Ja, wir lieben In-N-Out ziemlich und feiern unser LAX-Ankunftsritual, durch welches wir quasi in der Einflugsschneise speisend erst so richtig ankommen. Der erste Biss in den Veggie Burger, der erste Schluck aus dem eiskalten Cola-Eimer, der blaue Himmel, die Sonne, der Vibe. Der In-N-Out am Sepulveda Boulevard ist Kalifornien in Reinkultur und eine Empfehlung für jeden, der Burger, Flugzeuge und California mag!
Hand auf’s Herz….oder den Bauch! Wer von euch steht noch auf In-N-Out? Was landet bei euch auf dem kultigen roten Tablett? Habt ihr eine Lieblingsfiliale? Oder seid ihr auch so Flugzeug-verrückt wie Dustin und verputzt euren Burger am liebsten beim LAX-In-N-Out?