Zum Motel-Preis ins Hilton? – Unsere Erfahrungen mit Hotwire.com in San Francisco & Los Angeles

Richtige Business-Ketten wie Hilton, Marriott und Sheraton rangieren meist jenseits der klassischen Traveller-Budgets. Auch in unsere Budgetplanung passen diese Namen nicht wirklich rein. Die Seite Hotwire.com hat uns bei unserem letzten US-Trip nun aber doch in ein Hilton-Zimmer katapultiert und das zu einem wirklich vernünftigen Preis. Aber vorher mussten wir in San Francisco einiges an Lehrgeld bezahlen, denn so günstig, wie es auf Anhieb aussieht, ist die Buchungsseite dann doch nicht. Wie hotwire.com funktioniert und worauf ihr bei der Buchung achten müsst, haben wir an dieser Stelle mal mit unseren Erfahrungen zusammen gefasst.

 



Erster Versuch: San Francisco

 

Die Idee mal Hotwire.com abzuchecken kam uns eigentlich, weil wir eine Bleibe in San Francisco brauchten. Die Stadt-Schönheit an der großen San Francisco Bay hat nämlich die unangenehme Eigenschaft gerade im Hotel-Bereich in immer astronomischere Preis-Höhen vorzustoßen. Selbst wirklich abgeranzte Motels können hier Übernachtungspreise jenseits der 100 Euro-Marke verlangen, oft streben die Roomrates mittlerweile schon Richtung 150 Euro. Auch außerhalb übernachten, macht die Lage nicht besser. Halbwegs vernünftige Flughafen-Hotels sind auch nur noch selten unter 120-150 Euro zu bekommen. Was also tun?

Hotwire

Hotwire.com vermarktet Hotelzimmer nach dem Blindbooking-Prinzip. Ihr gebt eure Destination und euren Reisezeitraum ein und bekommt eine Auswahl an 3, 4 und 5-Sterne-Hotels. Der Clou: ihr seht nur die Anzahl der Sterne, die Tripadvisor-Bewertung, die ungefähre Location des Hotels und den Preis. Um welches Hotel es sich genau handelt, bleibt offen. Dafür ist das ganze preislich attraktiver als über die Standard-Seiten.

Ein Klick auf das anonyme Angebot eurer Wahl gibt euch aber trotzdem einige Tipps. Ihr könnt teilweise sehen, welches Hotel der letzte Kunde der gleichen Buchung erhalten hat und auf Wunsch zeigt euch hotwire.com eine Auswahl von drei Hotels, von denen eines garantiert eures werden wird.

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Manchmal gibt es aber auch nur die Garantie, dass es eine von vier angezeigten Hotelketten wird.

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Seid ihr von den potenziellen Kandidaten und dem angezeigten Preis überzeugt, steht der Buchung ja eigentlich nichts mehr im Weg. Hier kommt nun allerdings der riesengroße Nachteil. In der oberen Beispielbuchung haben wir 2 Nächte in San Francisco gesucht und bekamen einen Übernachtungspreis von 218 Dollar angezeigt. Das ist natürlich nicht die Gesamtsumme, sondern nur der Preis für EINE Nacht. We’re talking San Francisco here, guys!

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yourhotel4Endpreis also 2×218 Dollar, also 436 Dollar? Weit gefehlt! Der größte Nachteil von Hotwire.com ist unserer Meinung nach die nicht vorhandene Transparenz bei der Preisdarstellung. Wie im Screenshot links zu sehen, kommen Steuern und nicht näher benannte Gebühren noch on top und dann – je nach Übernachtungsort – auch noch eine sogenannte Resort Fee. Letztere sind eine Unart, die seit wenigen Jahren auf dem amerikanischen Hotelmarkt Einzug gehalten haben und die Preise in den Großstädten künstlich nach oben treiben. Versprochen werden einem dafür Annehmlichkeiten wie kostenloses W-LAN, die in anderen Orten auch ohne zusätzliche Gebühr gratis sind. Manche Buchungsseiten zeigen diesen Zuschlag gar nicht, Hotwire.com tut dies immerhin kurz vor Ende der Buchung. Aber der angezeigte Gesamtbetrag ist dennoch fast 200 Dollar teurer, als der eigentlich angenommene Preis.

Nicht ganz unwichtig für Asphaltcowboys wie uns: Oft sind Parkplätze in den Business Hotelketten NICHT gratis. In San Francisco berechnen Hotels dafür gerne nochmal bis zu 70 Dollar PRO NACHT!

In vielen Fällen wird das anfangs attraktive Angebot so kurz vor Ende der Buchung wieder völlig uninteressant. Als Kunde muss man also ganz genau hinsehen! Tut man dies mit der nötigen Sorgfalt, kann man durchaus in den jeweiligen Hotelklassen Schnäppchen schießen. Wirklich billig ist aber trotzdem anders!


In San Francisco haben wir mit unserer Hotwire.com-Buchung umgerechnet ca. 160 Euro pro Nacht für das 4-Sterne-Hotel Zoe direkt an der Fisherman’s Wharf bezahlt. Das waren etwa 20-40 Euro mehr als vergammelte Motels am Ende der Lombard Street ziehen und somit noch gerade so im Bereich unserer absoluten Schmerzgrenze, die in San Francisco immer wieder auf’s Äußerste strapaziert wird. Hätten wir das Hotel Zoe regulär gebucht, wäre es unglaubliche 200 Dollar teurer gewesen. Wir haben also durchaus Geld gespart, San Francisco ist einfach ein unfassbar teures Pflaster.

Nicht inkludiert waren die Parkkosten, für die das Hotel unfassbare 67 Dollar/Nacht verlangte. Daher haben wir in externen Parkhäusern geparkt, wodurch wir etwas über die Hälfte sparen konnten.



Zweiter Versuch: Pasadena bei Los Angeles

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Erfolgreicher waren wir tatsächlich in Pasadena bei Los Angeles. Da die üblichen Motelketten (Best Western, Comfort Inn, Quality Inn) an unseren anvisierten Daten deutlich über 100 Euro für das Zimmer verlangten, gaben wir Hotwire.com noch eine Chance.

Bekommen haben wir für rund 120 Euro/Nacht ein 4-Sterne-Zimmer im Hilton Pasadena, welches zentral in dem hübschen Städtchen thront, während die meisten Motelketten eher am Stadtrand untergebracht sind. Exorbitante Resort Fees gibt es in Pasadena übrigens keine. So kamen wir im Vergleich zur direkten Hilton-Buchung gut 40 Euro/Nacht günstiger weg.

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Parkkosten in Höhe von 19 Dollar kamen hier leider auch hinzu. Nichtsdestotrotz war der Preis für unser Hilton-Zimmer nicht viel teurer als der eines Motels am äußersten Stadtrand, weswegen wir mit unserer Wahl dann doch recht zufrieden waren. Wir hatten ein geräumiges, sauberes Zimmer im 10. Stock, von wo wir einen herrlichen Blick über Pasadena hatten.

Der große Vorteil war definitiv die tolle Lage, durch die wir morgens für einen Kaffee einfach zu Fuß in die für US-Verhältnisse wirklich außergewöhnlich schöne Stadt spazieren konnten.

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Da man standardmäßig bei Hilton für W-LAN bezahlen muss, geben wir euch an der Stelle den Tipp, euch beim kostenlosen Hilton Honors-Rewards-Programm zu registrieren, selbst wenn ihr nur durch eine glückliche Hotwire.com-Buchung im Hilton landet und sonst nie bei der Kette nächtigt. Mitglieder des Bonus-Programms kriegen nämlich einfach kostenloses W-LAN für ihren kompletten Aufenthalt.

Wie auch bei diversen Airlines können wir euch also auch hier nur empfehlen, beim kostenlosen Bonus-Programm der Hilton-Kette mitzumachen.


 

Hotwire.com sollte man mit Vorsicht genießen. Aber wer sich ein bisschen reinfuchst, flexibel ist und ein wenig Erfahrungen bei Hotelpreisen mitbringt, kann durchaus das ein oder andere Schnäppchen schießen.

Geschichten von absurd günstigen Luxuszimmern von deutlich unter 100 Dollar/Nacht konnten wir bei unseren Suchanfragen leider nicht bestätigen. Das hängt sicherlich auch von der Reisezeit und der Zimmerverfügbarkeit im entsprechenden Zeitraum ab. 

Wenn ihr andere Erfahrungen habt, immer her damit! Was war euer bestes Hotwire.com-Schnäppchen? Oder haltet ihr gar nichts von der Seite?

  1. Claudia Pollmann 9. Februar 2020 um 1:22

    Danke für die Infos. Wir fliegen Anfang April nach Boston für 3 Übernachtungen, danach ca. 14 Tage Florida. Auf hotwire und priceline bin ich eher zufällig beim googeln gestoßen. Zum Glück lässt sich der Stadtteil des Hotels meist eingrenzen, so dass wir es wohl mal probieren werden, da schon die airbnb-Preise in Boston mittlerweile horrende sind. Normalerweise schaue ich immer gut nach versteckten Kosten und werde da jetzt besonders aufpassen.

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