Lohnen sich die teuren American Express-Kreditkarten gerade trotz Corona?

Die großen Flugzeuge stehen gerade zum großen Teil still und doch überschlägt sich gerade gefühlt jeder Blog, der sich auch nur ein bisschen mit Meilen und Bonusprogrammen auseinandersetzt, mit American Express-Artikeln. Geht’s dabei nur um die Provision für die Vermittlung oder bringen die teuren Kreditkarten tatsächlich was in der Corona-Krise?

Wir wollen euch nichts vormachen, auch wir interessieren uns als Hobby-Reiseblog natürlich für die Provision, wenn einer unserer Leser eine Kreditkarte über unseren Link beantragt. Eine solche Vermittlung bringt uns Punkte, die wir in Zukunft in neuen spannenden Content verwandeln können, den wir ohne die Punkte nie hätten finanzieren können. Bevor wir euch aber mit unserem Freundschafts-Link nerven, soll es hier erstmal um das eigentliche Thema gehen, das wir euch so ehrlich wie möglich beantworten wollen: macht eine teure Reise-Kreditkarte wie die American Express Platinum in Corona-Zeiten überhaupt Sinn?

Da wir die Amex Platinum im Oktober 2019 selbst abgeschlossen haben und sie in den vergangenen Monaten eher schlecht als recht verwenden konnten, können wir euch zumindest ein paar Einblicke liefern, was mit dem Kreditkarten-Monster in Krisenzeiten überhaupt geht…

Viel wichtiger ist doch gerade die Frage: was könnt ihr von den Karten-Vorteilen während der gerade wieder anziehenden Corona-Pandemie nutzen?

>>> Membership Rewards Punkte einlösen? <<<

Das ist gerade eher schwierig, es sei denn ihr wollt entgegen der Reisewarnung wirklich in Risikogebiete fliegen. Ist das (vernünftigerweise) derzeit eher keine Option für euch, bietet die Corona-Pause aber mehr oder weniger die ideale Möglichkeit um Punkte mit alltäglichen Ausgaben zu sammeln. Um die 75.000 30.000 Willkommenspunkte zu erhalten, braucht es einen Mindestumsatz von 6000 Euro in den ersten sechs Monaten. Bevor ihr die Punkte habt, könnt ihr sie sowieso nicht einlösen, womit die kommenden sechs Monate für’s fleißige Punktesammeln mit der Amex Platinum genutzt werden können. Hat sich die Situation bis dann nicht verändert, sammelt ihr einfach weiter.

Ein Flug in der Q-Suite von Qatar ist ab 37.500 Membership Rewards Points möglich!


Es stimmt natürlich, dass ihr für dieses Sammeln trotzdem jeden Monat 55 Euro bezahlen müsst, aber der Business Class-Gegenwert, den ihr allein mit besagten 75.000 Punkten erreichen könnt, übersteigt die Jahresgebühr der Karte um ein Vielfaches. Beim aktuellen 30.000 Punkte Willkommens-Bonus ist der Meilen-Vorteil deutlich geringer als zu den Top-Angebotszeiten. Grundsätzlich würden wir euch aktuell daher eher zum Warten raten, bis American Express den Willkommens-Bonus wieder hochschraubt.

>>> Was ist mit den 200 Euro Reiseguthaben? <<<

Das Reiseguthaben für die American Express-eigene Buchungsplattform kann wie gewohnt für Flüge, Mietwägen oder eben Hotelübernachten eingesetzt werden.

Wir haben die Möglichkeit erst vor einigen Wochen genutzt, um drei Nächte im Four Points Sheraton in Catania (Sizilien) deutlich im Preis nach unten zu drücken. Natürlich müsst ihr dafür bereit sein, irgendeine Form von Reise innerhalb der nächsten 12 Monate zu riskieren, sonst verfällt das Guthaben. Das sollte allerdings im Rahmen des Möglichen sein.

>>> Priority Pass, Hilton Status & Co? <<<


In Zeiten, wo die meisten Menschen nicht oder nur wenig fliegen, sind natürlich auch die großen Reise-Vorteile der Platinum-Karte komplett anders zu bewerten. Letztendlich muss das jeder individuell entscheiden, sollte sich aber auf keinen Fall auf die Benefits verlassen!

Diskreter kann man wohl nicht auf eine geschlossene Lounge hinweisen…


Priority Pass/Lounge Zugang: auf fünf Flughäfen hatten im vergangenen August/September zwei Lounges offen, bei denen wir mit dem Priority Pass Zugang hatten. Je nach Passagier-Aufkommen können Öffnungszeiten variieren oder die Lounges können komplett geschlossen sein. Auch die Priority Pass-App ist da zur Zeit nicht zu 100% auf dem aktuellen Stand, es ist also immer so ein bisschen Glückssache. Der garantierte Lounge-Zugang sollte also kein Selling-Point für eure nächsten Reisen in der Corona-Krise sein!

Hotel-Status: In sofern die Hotels der Status-Ketten aufhaben, sollte es eigentlich keine Probleme mit Status-Benefits geben. Da die gesamte Hotel-Branche gerade aber natürlich auch heftig struggelt, bieten die Ketten sogar teilweise Tarife an, in denen die Benefits schon gratis inkludiert sind. Dadurch werden die Vorteile, die ihr durch die Amex Platinum habt teilweise hinfällig.

>>> Was decken die Versicherungen in der Corona-Krise ab? <<<

Hygiene-Maßnahmen werden in allen Hotels gerade sehr ernst genommen. Was aber, wenn ihr wirklich mal in eine Quarantäne-Situation gelangt?

Die Corona-Krise hat nicht nur die Reise-Branche, sondern auch sämtliche Versicherungen auf den Kopf gestellt. Was genau bei der Amex Platinum greift und was nicht, kann auf der AMERICAN EXPRESS-SEITE nachgelesen werden. In jedem Fall müssen entsprechende Reisen mit der American Express-Karte gebucht worden sein, um überhaupt Anspruch auf Versicherungsschutz zu haben.

Auch mit der Platinum-Karte besteht kein Versicherungsschutz, wenn die Karteninhaber entgegen von Regierungswarnungen reisen. Lediglich Buchungen, die gemacht wurden, „bevor die staatlichen Empfehlungen in Kraft taten“ können „unter Umständen“ bezahlt werden.

Die Reiserücktrittsversicherung wurde aber zum Beispiel sogar aufgewertet und greift nun, wenn ein Flug aufgrund von Covid-19 storniert wurde, im Abflug- oder Zielland Reiseeinschränkungen verhängt wurden oder der Karteninhaber selbst an Covid-19 erkrankt oder in Quarantäne ist.

Auch wer im Ausland am Coronavirus erkrankt und sich bei seiner Reiseplanung an ärztlichen Rat und sämtliche Reisewarnungen gehalten hat, besteht Versicherungsschutz. Ebenfalls werden die Hotelkosten im Quarantänefall bezahlt, ebenso wie bereits bezahlte Ausflüge und Aktivitäten.

Verlasst euch bitte nicht allein auf unsere Zusammenfassung, lest immer nochmal genau unter dem oben angegebenen Amex-Link nach, wenn ihr Fragen habt.

>>> Bonus-Leistungen in der Krise? <<<

Die Corona-Krise ist volle Kanne in unser erstes Platinum-Jahr gegrätscht und wir würden lügen, wenn wir sagen würden, dass wir uns das alles nicht gaaaanz anders vorgestellt hatten. Wir wollten mehrere Interkontinental-Trips unternehmen, Lounges auf der ganzen Welt austesten, vom Hilton Gold-Status profitieren und eigentlich auch erste Business Class-Trips mit den Membership Rewards-Points gebucht haben. Nur seeeehr wenig davon konnten wir umsetzen.

Wir müssen American Express aber zu Gute halten, dass man sich wirklich bemüht hat, die Kunden mit Corona-Benefits bei der Stange zu halten.

Wir bekamen als Entschädigung 20.625 Kulanz-Punkte geschenkt und keine zwei Monate später nochmal 225 Euro Einkaufsguthaben, die wir bei Mediamarkt, dm, Zalando oder Aldi einlösen konnten. Das hat den Verlust, den wir durch die fehlenden Nutzungsmöglichkeiten der Karten-Benefits hatten, wieder ganz gut ausgeglichen.

Natürlich kann euch niemand versprechen, dass sowas im weiteren Verlauf der Krise nochmal kommen wird.

Einen detaillierteren Rückblick nach 12 Monaten American Express Platinum liefern wir im Laufe des Monats noch nach.

Fazit: Platinum in Corona-Zeiten ja oder nein?

Eine uneingeschränkte Empfehlung für die Karte fällt in Pandemie-Zeiten nochmal deutlich schwerer als in normalen Zeiten. 660 Euro im Jahr sind einfach verdammt viel Geld. Andererseits sind 75.000 Membership Rewards Points auch eine ganz schöne Hausnummer.

Simpel ausgedrückt:

Wenn ihr nach der Pandemie direkt mit einem gut gedeckten Meilenkonto klotzen statt kleckern wollt UND auch während der Krise die ein oder andere kleinere Reise macht, kann sich die American Express Platinum Kreditkarte für euch auch in Corona-Zeiten lohnen. Natürlich nicht in dem Maße, wie sie es normalerweise tut, aber ihr werdet hier und da Benefits nutzen können und seid bei verantwortungsvollem Reise-Verhalten ganz gut versichert.

Wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr überhaupt unterwegs sein werdet und nur mal in die Meilen-Geschichte reinschnuppern wollt > Don’t do it!

Wenn euch nur die Reiseversicherungen locken > Don’t do it, das gibt’s auch günstiger ohne Monster-Kreditkarte.


Wenn ihr euch auch für die American Express Platinum Kreditkarte interessiert, habt ihr die Möglichkeit, die Karte über unseren Freundschafts-Link zu beantragen und damit ohne zusätzliche Kosten für euch unsere Arbeit zu unterstützten.

Ihr erhaltet dafür derzeit 55.000 Rewards-Points (wenn ihr 6000 Euro Umsatz in den ersten sechs Monaten macht) und für uns gibt’s ebenfalls eine Vermittlungsprämie. Der erhöhte Willkommensbonus gilt bis zum 19. April 2023.

>> www.americanexpress.com/de-de/referral/dUSTIMgc1z?XLINK=MYCP <<

Wie eingangs erwähnt bekommen wir für eine solche Beantragung ebenfalls eine Vermittlungsprämie, für euch entstehen keine Mehrkosten oder Nachteile. Eine solche Vermittlung unterstützt unseren Hobby-Reiseblog und unsere Arbeit aber natürlich trotzdem ziemlich krass!

Wenn ihr Fragen habt, schreibt uns gerne.


Die American Express Gold-Kreditkarte wird oft als günstige Alternative zur teuren Platinum empfohlen. (Bild: Pixabay)

Und was ist mit der American Express Gold-Kreditkarte?

Bis zum 4. November 2020 lockt American Express auch bei seiner Gold-Kreditkarte mit einem fetten Willkommensbonus von 40.000 Membership Rewards-Punkten bei einem Mindestumsatz von 3000 Euro innerhalb von sechs Monaten. Kostenpunkt hier: 12 Euro monatlich (144 Euro im Jahr).

Die sonstigen Benefits der Karte sind im Vergleich zur Platinum-Karte natürlich etwas abgespeckt. Es gibt eine kostenlose Zusatzkarte für einen Freund/den Partner, es gibt ein immer noch recht umfangreiches Versicherungspaket (Reiserücktritt- und abbruch, Auslandreise-Krankenversicherung, Reisekomfort-Versicherung, Fahrzeug-Assistance, Verkehrsmittel-Unfallversicherung, 90 Tage Schutz für Einkäufe und ein Verängertes Umtauschrecht), so wie den Gold-Status beim Auto-Vermieter Sixt.

Im Prinzip fällt ein Großteil der Benefits, die ihr bei der Platinum-Karte zur Zeit sowieso nur sehr eingeschränkt (oder gar nicht) nutzen könnt, weg und ihr profitiert trotzdem von einem sehr lukrativen Willkommens-Bonus und guten Versicherungsleistungen.

Wem die Platinum-Karte aktuell zu kritisch oder generell zu teuer ist, macht mit der American Express Gold-Kreditkarte auf keinen Fall etwas falsch. Klar, auch 12 Euro pro Monat summieren sich, aber auch schon mit 40.000 Rewards-Punkten lässt sich nach der Krise die ein oder andere Business Class-Strecke buchen. Darüberhinaus könnt ihr trotz American Express Gold auch jederzeit auf die Platinum upgraden und eure Punkte mitholen (und nochmal Willkommens-Punkte abstauben).

Das Angebot mit 40.000 Willkommens-Punkten für die Gold gab es bereits im vergangenen Jahr, weswegen wir euch an der Stelle nochmal den Artikel verlinken, der die Vor- und Nachteile der Karte, sowie Einlösungsmöglichkeiten für die Punkte etwas ausführlicher beleuchtet.

Auch bei Beantragung der Gold-Kreditkarte könnt ihr unserem Freundschafts-Link abwickeln und uns damit unterstützen. Der Link führt euch zwar zur Platinum-Empfehlung, aber wenn ihr auf „andere Karte auswählen“ klickt, werdet ihr direkt zur Gold-Karte und dem entsprechenden Antrag weitergeleitet.


Am Ende bleibt uns zu hoffen, dass ihr mit unserer Bewertung der aktuellen American Express-Angebote etwas anfangen konntet, deren Beantragung in der Corona-Krise natürlich wohl überlegt sein will.

Wie seht ihr das? Könnt ihr euch vorstellen, in der aktuellen Zeit eine so teure Kreditkarte zu beantragen oder ist der Gedanke für euch vollkommen verrückt? Oder nennt ihr die Amex-Flaggschiffe womöglich schon euer Eigen?

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