„Wie? Schon wieder im Urlaub?“ – wir werden diese Frage wirklich unendlich oft gefragt! Hier versuchen wir darzulegen, wie wir an eine Reisebuchung herangehen, denn wir haben weder heimlich im Lotto gewonnen, noch sind wir besondere Genies. Wir nutzen lediglich viele Formen des Preisvergleichs, investieren viel Zeit in Flug- und Hotelsuche und nutzen den ein oder anderen Trick in Form von Bonus-Programmen.
Flug-Buchung
Um beim Fliegen zu sparen, ist Flexibilität der zentrale Faktor. Wenn man nur an bestimmten Tagen oder festen Daten verreisen kann, verbaut man sich in der Regel die Chance auf wirkliche Schnäppchen. Eine feste Regel an welchen Tagen Flüge tendenziell billiger sind, lässt sich generell nicht festlegen sondern eher auf spezifische Routen begrenzen, auf denen an Werktagen oder Freitag und Sonntag verstärkt Business-Reisende unterwegs sind (und damit die Preise in die Höhe schießen). Generell verzeichnen Flugsuchmaschinen in der Mitte der Woche die günstigsten Flugpreise und am Samstag hebt man in der Regel am teuersten ab. Nirgendwo könnte das Sprichwort passender sein als beim Preis-Puzzle der Airlines: Ausnahmen bestätigen die Regel…und das immer wieder und ziemlich oft.
Fakt ist: Wer es sich zeitlich erlauben kann, etwas mit verschiedenen Reisetagen zu jonglieren sollte dies unbedingt tun und über mehrere Tage oder gar Wochen (besonders bei Langstrecken-Flügen) die Preisentwicklungen beobachten. Mehrere hundert Euro Differenz sind keine Seltenheit und lassen den entstandenen Zeitaufwand verschmerzen.
Ebenfalls nicht unwichtig: Der Abflugort spielt eine signifikante Rolle für den Preis eines Flugtickets. Die Wahrscheinlichkeit, dass der günstigste Flug zum Ziel eurer Wahl von Deutschlands größtem Flughafen Frankfurt am Main startet, ist aufgrund höherer Start-/Lande-/Standgebühren generell eher gering, wenn auch nicht unmöglich.
Düsseldorf hingegen ist da ein deutlich verlässlicherer Kandidat, aber auch der Blick nach Benelux kann lohnen. Amsterdam, Brüssel und Luxemburg sind von Standorten im Westen Deutschlands verhältnismäßig einfach zu erreichen und können oft mehrere hundert Euro Ersparnis bringen. Dem gesparten Geld steht aber natürlich die stressigere und oft weitere Anreise gegenüber.
Für Ryanair-Schnäppchen, bzw. inner-europäische Flüge sollte man sich neben Frankfurt-Hahn und Köln-Bonn auch auf Luxemburg und Brüssel konzentrieren. Oft liegen vor allem die belgischen Billigflieger -Angebote nochmal deutlich unter den deutschen Schnäppchen. Siehe dazu auch unseren Artikel zur belgischen Ryanair-Basis Brüssel-Charleroi.
Und was ist mit Meilen?
Die Überlegung aus den Urlaubsflügen Kapital in Form von gesammelten Meilen zu machen ist im Schnäppchen-Sektor die Mühe meist nicht wert. Selbst die längsten Langstrecken bringen in der günstigsten Buchungsklasse lediglich einen Bruchteil der eigentlich geflogenen Meilen. Wenn man sowieso schon Teil eines Vielflieger-Programms ist, kann das aber durchaus auch ein entscheidender Faktor bei der Wahl der Flüge sein. Ein deutlicher Mehrpreis für einen solchen Flug, nur um in der günstigsten Buchungsklasse einige tausend Meilen einzusacken, lohnt aber meist nicht. Ganz anders sieht das natürlich aus, wenn man sich intensiver mit den Programmen beschäftigt und mit Payback & Co auch vom Boden aus sammelt, was insbesondere bei Miles & More problemlos möglich ist. Wir haben beispielsweise vor nicht allzu langer Zeit Meilen für Langstrecken-Business-Class-Flüge eingelöst, die wir vor allem mit Payback und Kreditkarten gesammelt hatten. Wir haben 2×250 Euro für Steuern & Gebühren bezahlt, der Rest lief über die Punkte….regulär gebucht hätten die Flüge 11.195 Euro gekostet!
Flexibilität beim Urlaubsziel!
Zu guter Letzt ist Flexibilität bei der Wahl des Urlaubsziels ein ganz zentraler Punkt. Wenn man aus einer Liste von Wunsch-Destinationen wählen kann und die Buchungs-Entscheidung dann mit den günstigsten Flügen gefällt wird, reist man bedeutend günstiger, als wenn es auf Biegen und Brechen ein bestimmtes Ziel sein muss, dass gerade nur sehr hochpreisig angeflogen wird.
In den vergangenen Monaten haben wir gleich mehrfach unser anvisiertes Ziel zugunsten einer günstigeren Alternative verworfen. Aus dem Plan ins griechische Luxus-Paradies Santorini zu fliegen wurde aufgrund teurer Flugpreise deutlich jenseits der 100 Euro nichts, doch dann entdeckten wir Zypern-Round-Trip-Flüge für 39,99 Euro.
Im Mai wollten wir nach London, doch auch das war zum angepeilten Reisezeitpunkt zu teuer. Unsere Alternative wurde schließlich Barcelona zu deutlich günstigeren Konditionen und im Nachhinein auch dem deutlich besseren Wetter. Für unseren großen Trip 2017 hatten wir mehrere Ziele im Auge….von Thailand über Südafrika bis hin zu Panama. Im Endeffekt wurde es dann Mexiko, welches wir dank eines günstigen Gabelfluges sogar mit einem zusätzlichen US-Aufenthalt verknüpfen konnten.
Immer wieder vertagen wir Trips auch komplett, weil die Angebote im anvisierten Zeitraum einfach bei keinem Ziel so richtig passen. Davon hört ihr natürlich nichts hier auf dem Blog, aber allein im letzten Jahr haben wir locker eine Hand voll Trips verworfen (z.B. Amsterdam und Hamburg), weil wir nix passendes gefunden haben. Dann werden die Pläne eben zu den Akten gelegt und am anvisierten Wochenende gearbeitet, um die Kohle für den nächsten Trip zu sammeln.
Die Ansammlung an Reise-Artikeln von ständig wechselnden Destinationen hier bedeutet nämlich nicht, dass wir ununterbrochen unterwegs sind. Es gibt immer wieder Etappen, wo wir zuhause sind und neben drauflos & Flugsuchmaschinen-Durchforsten vor allem eines tun: nämlich arbeiten und das auch an den meisten Wochenenden.
Hotel-Buchung
Im Bezug auf Bonus-Leistungen ist die Hotelbuchung übrigens deutlich interessanter als die Flugbuchung. Hier konzentrieren wir uns mittlerweile auf vier Plattformen, um möglichst IMMER einen Bonuswert zur bloßen Hotelbuchung dazubekommen:
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Hotels.com als Expedia-Partner, die ihren Kunden nach 10 gebuchten Übernachtungen eine Gratis-Übernachtung versprechen (im Wert des durchschnittlichen Übernachtungs-Preises der 10 Übernachtungen). Gerade nach einem Road Trip in den USA hat man diese Anzahl meist schnell zusammen und hat eine Gratis-Übernachtung ohne wirklich mehr bezahlt zu haben.
Mehr dazu könnt ihr in unserem Artikel „Wie wir dank Hotels.com Rewards regelmäßig gratis übernachten“ nachlesen! -
Expedia bietet zwar keine Gratis-Übernachtung, dafür aber Payback-Punkte und das oft auch in Kombination mit entsprechenden Coupons, die das mehrfache der entsprechenden Punkte einbringen. Warum ist das cool? Weil man Payback-Punkte 1 zu 1 in Lufthansa -Meilen umwandeln kann und so ohne Aufpreis Meilen für kommende Trips sammeln kann….und das ohne zu fliegen und ohne eine zusätzliche Ausgabe.
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Miles & More Hotels lockt als offizielles Hotelbuchungs-Portal vom Lufthansa Vielflieger-Programm Miles & More natürlich mit….Premium-Meilen! Wer also Meilen sammelt (und das sollte man als Reise-interessierter Mensch unbedingt tun), kann schon mit nur einer Übernachtung über 1000 Meilen auf sein Meilenkonto dazu packen, je nach Preiskategorie des gebuchten Hotels auch noch deutlich mehr, klassische Low Budget-Unterkünfte finden sich hier allerdings weniger. Oft gibt es auch Promo-Aktionen, bei denen bei Buchungen im jeweiligen Zeitraum nochmal zusätzliche Bonus-Meilen angeboten werden. Bei unserer ersten Costa-Rica-Übernachtung gab es beispielsweise 3500 Meilen, weil gerade so eine Bonus-Aktion lief
Natürlich sollte man auch hier entsprechend abwägen: wiegt der Meilen-Bonus einen gewissen Aufpreis gegenüber anderen Hotelbuchungs-Seiten auf oder lässt man sich zu sehr von den Vielflieger-Geschenken blenden? - Hotwire.com vermarktet Hotelzimmer nach dem Blindbooking-Prinzip. Ihr gebt eure Destination und euren Reisezeitraum ein und bekommt eine Auswahl an 3, 4 und 5-Sterne-Hotels. Der Clou: ihr seht nur die Anzahl der Sterne, die Tripadvisor-Bewertung, die ungefähre Location des Hotels und den Preis. Um welches Hotel es sich genau handelt, bleibt offen. Dafür ist das ganze dann preislich attraktiver als über die Standard-Seiten.
Auch hier sollte man unbedingt Preise vergleichen und im Low Budget-Bereich gibt es eher wenig. Dafür kann man bei teureren Unterkünften teilweise im dreistelligen Bereich sparen. Unsere Erfahrungen mit dem Portal haben wir in unserem Artikel „Zum Motel-Preis ins Hilton? – Unsere Erfahrungen mit Hotwire.com in San Francisco & Los Angeles“ zusammengetragen.
Auch schauen wir uns oft sehr genau an, wie wir unsere Übernachtungskosten senken können bzw. die Übernachtungen selbst effektiver gestalten können. Je nach dem wie unsere Flüge liegen, setzen wir nicht selten auf die 2-Hotel-Strategie, die uns selbst bei Kurz-Trips schon beim Sparen und bei einem entspannteren Ankommen geholfen hat.
Artikel dazu: „Entspannt ankommen – Unsere 2-Hotel-Strategie in Lissabon“ und „Entspannt ankommen Costa-Rica-Editon – Wie wir unsere erste Übernachtung in San José geplant haben“
Mietwagen-Buchung
Bei der Mietwagen-Buchung gehen wir hingegen recht konservativ vor. In der Regel führt für uns kein Weg an billigermietwagen.de vorbei, da wir in zahlreichen Versuchen dort immer den besten Preis für den jeweiligen Trip gefunden haben. Auch bei der Buchung des Mietwagens lohnt der Preisvergleich, denn immer wieder starten bspw. mit einem neuen Monat Sales von einzelnen Anbietern. So konnten wir letztes Jahr einen SUV beim US-Referenz-Verleiher ALAMO für rund 460 Euro buchen, der außerhalb des Sales über 200 Euro mehr gekostet hätte.
Gerade in den USA wählen wir eigentlich immer Alamo, da wir deren „Skip the Counter“-Angebot wirklich lieben. Mehr dazu: „Unser Mietwagen-Travelhack in den USA: Skip the Counter!“
Grundsätzlich sollte man nicht bei jeder Firma buchen und wenn es die Möglichkeit gibt bei einer renommierten Firma zuzuschlagen, sollte man diese auch für einen kleinen Aufpreis komplett unbekannten Anbietern vorziehen.
Wichtig auch: Ein Kreuz bei „ohne Selbstbeteiligung / Erstattung d. Selbstbeteiligung“, wodurch ihr im Schadensfall in jedem Fall entschädigt werdet. Ideal ist natürlich komplett „ohne Selbstbeteiligung“, wofür aber viele Autovermieter vor Ort nochmal einen saftigen Aufpreis ziehen. Stattdessen gibt es immer öfter die Erstattung der Selbstbeteiligung, was bedeutet, dass ihr im Falle eines Unfalls erstmal zahlen müsst und den Betrag dann von der deutschen Vermieter-Agentur wieder erstattet bekommt.
Empfehlenswert sind darüberhinaus auch der integrierte „Glas/Reifenschutz“ und im Ideafall auch noch der Unterbodenschutz, sowie eine Mietwagen-Station im Terminal. Niemand kommt nach einem langen Flug gerne am Flughafen an, nur um festzustellen, dass die Autovermietung irgendwo mitten in der Stadt ist.
[…] dazu könnt ihr euch auch gerne mal unser ständig aktualisiertes 1×1 des Low Budget-Reisens […]
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[…] Mal haben wir dank Hotels.com-Gratisübernachtung (siehe dazu die Hotel-Rubrik bei unserem großen 1×1 des Budget Reisens) im nicht ganz billigen Capitol Reef Resort übernachtet (günstiger geht’s im ebenfalls ganz […]
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