650 Euro im Jahr für eine Kreditkarte sind absurd viel Geld. Im Oktober 2019 haben wir nach langem Hin und Her aufgrund eines attraktiven Willkommens-Bonus das teure Stück Metall beantragt und hatten damit im Jahr 2020 so einiges vor. Doch dann kam Corona und die unzähligen Reise-Vorteile des Kreditkarten-Monsters verpufften im Lockdown. Wie sieht unsere Bilanz nach einem Jahr aus? Hat sich das teure Stück Metall trotz Corona gelohnt?
Eigentlich wollten wir im vergangenen Jahr jedem Monat mit der American Express Platinum-Kreditkarte einen eigenen Bericht widmen, um detailliert unsere Erfahrungen mit der absurd teuren Kreditkarte darzulegen. Das war vor der Corona-Pandemie, die einen Großteil unserer Reise- und Buchungspläne über den Haufen warf und es dementsprechend gar nicht mehr so viel über Kreditkarten-Benefits zu berichten gab. Einige Artikel sind es aber trotzdem geworden, die wir euch übersichtlich am Ende des Artikels verlinkt haben.
Einige genauere Betrachtung, wie die American Express Platinum-Kreditkarte sich in Corona-Zeiten einsetzen lässt und in wie fern die Versicherungen überhaupt greifen, könnt ihr in unserer Angebots-Analyse „Lohnen sich die teuren American Express-Kreditkarten gerade trotz Corona?“ nachlesen. Die beschriebenen Willkommens-Boni sind natürlich mittlerweile abgelaufen, die Infos aber unter Umständen trotzdem noch hilfreich.
Wenn ihr euch auch für die American Express Platinum Kreditkarte interessiert, habt ihr die Möglichkeit, die Karte über unseren Freundschafts-Link zu beantragen und damit ohne zusätzliche Kosten für euch unsere Arbeit zu unterstützten.
Ihr erhaltet dafür derzeit 55.000 Rewards-Points (wenn ihr 6000 Euro Umsatz in den ersten sechs Monaten macht) und für uns gibt’s ebenfalls eine Vermittlungsprämie. Der erhöhte Willkommensbonus gilt bis zum 19. April 2023.
>> www.americanexpress.com/de-de/referral/dUSTIMgc1z?XLINK=MYCP <<

An Ausgaben hatten wir für die Kreditkarte besagte 650 Euro, die sich auf 55 Euro im Monat aufsplitten. Konkret bekamen wir dafür die American Express Platinum Kreditkarte + eine Partnerkarte, für beide Karten je einen Priority Pass für Loungezugang, diverse Statusvorteile bei Hotelketten und Autovermietungen, 200 Euro jährliches Reiseguthaben, einen Haufen Versicherungen und vieles mehr. Eine genauere Auflistung findet ihr in unserem Artikel „Lohnt sich die teure American Express Platnium für Hobby-Reisende? – Unser krassestes Kreditkarten-Experiment!“
Als Willkommens-Bonus erhielten wir insgesamt 50.000 Willkommens-Punkte in der American Express-Währung Amex Rewards Points, die sich bei diversen Partnern (Airlines, Hotel-Ketten, Autovermietungen uvm.) in Meilen/Punkte umwandeln lassen. Voraussetzung für den Erhalt der Punkte war ein Mindestumsatz von 4000 Euro in den ersten sechs Monaten mit der Karte. Da wir gleich nach Erhalt der Karte nahezu alle Ausgaben auf die Amex Platinum umgestellt haben, war das Erreichen dieses Ziels aber kein großes Problem.
Soweit so gut, was haben wir im vergangenen Jahr nun wirklich konkret durch die Benefits der Kreditkarte sparen können?

Februar: 2x 20 Euro beim Lounge-Besuch durch den Priority Pass am Flughafen Brussels-Charleroi
Da wir uns vor Flügen fast immer noch in einem Airport-Shop ein paar Snacks und Getränke für die Reise gönnen, sparen wir durch einen Lounge-Besuch tatsächlich bares Geld (zumal Flughafen-Shops selten billig sind).
April: 159,80 Euro beim Versicherungsfall
Die Reiserücktritt-Versicherung der American Express-Platinum hat uns äußerst unkompliziert rund 60 Prozent unserer ausgefallenen Barcelona-Reise erstattet. Die restlichen 40 Prozent (100 Euro) stellen die Selbstbeteiligung dar.
April: 20.625 Kulanz-Punkte, um die Nachteile der Corona-Krise für die Karteninhaber abzumildern
Aus reiner Kulanz bekamen alle Platinum-Kunden bereits im April einen fetten Kulanz-Punktebonus, um die Nachteile der teuren Karte im Lockdown abzumildern. Denn in den ersten Wochen der Corona-Krise ließ sich eine Reise-Kreditkarte aufgrund von Reisebeschränkungen und geschlossenen Grenzen natürlich kaum nutzen. Außerdem gewährte man allen Kunden für drei Monate zwei Rewards-Punkte pro ausgegebenem Euro, was einer Verdopplung der Bonus-Punkte entspricht.

Mai: 225 Euro Einkaufsgutschein bei ausgewählten Partnern
Ende Mai gab es eine weitere Kulanz-Aktion, um die Platinum-Kunden bei der Stange zu halten. Für insgesamt 225 Euro durften wir bei ausgewählten Amex-Partnern wie Media Markt, dm, Zalando, Aldi, Alnature, KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger shoppen. Kein Haken, das Guthaben wurde nach erfolgtem Einkauf in der Kreditkarten-Abrechnung verrechnet. In unserem Fall kauften wir uns davon ein Nintendo Switch-Spiel und eine mobile Klimaanlage für unsere Dachwohnung.

September: Einsatz der 200 Euro Reiseguthaben für Übernachtungen im Four Points by Sheraton Catania Hotel
Da die 200 Euro Reiseguthaben in der Amex-eigenen Reiseplattform immer nur für ein Jahr gilt, mussten wir dieses unbedingt noch im Jahr 2020 verballern. Wir nutzten die Möglichkeit schließlich bei unserem Sizilien/Sardinien-Trip im September und konnten den Preis für drei Übernachtungen in Catania im sehr komfortablen Four Points by Sheraton signifikant nach unten drücken.
September: Kostenloses Frühstück (2x 2×13 Euro) und Zimmer-Upgrade (2x 10 Euro) im Doubletree by Hilton Hotel Olbia dank Hilton-Gold-Status
Statt dem gebuchten billigsten Zimmer in unserer letzten Sardinien-Station in Olbia, bekamen wir dank unseres Hilton Gold-Status, der automatisch mit der American Express Platinum-Kreditkarte kommt, nicht nur ein Zimmer-Upgrade, sondern auch kostenloses Frühstück. Normalerweise hätte das Hotel-Frühstück mit 2x 2x 13 Euro zu Buche geschlagen (2 Übernachtungen). Durch das Zimmer-Upgrade bekamen wir ein Zimmer, was in der Buchungsmaske pro Übernachtung 10 Euro teurer war.

September: 2×20 Euro beim Lounge-Besuch durch den Priority Pass am Flughafen Olbia auf Sardinien
Aufgrund der Corona-Pandemie war die Lounge am Flughafen Olbia auf Sardinien die einzige, die bei unseren Reisen in der Pandemie-Zeit geöffnet hatte. Natürlich nutzten wir das Angebot und gönnten uns ein kleines Frühstück, wodurch wir uns weitere Ausgaben in Flughafen-Shops sparten.
= 736,80 Euro, die wir effektiv durch die Amex Platinum im vergangenen Jahr gespart haben.
Natürlich muss man dazu sagen, dass man auch ohne Flughafen-Lounges und teure Airport-Snacks reisen kann, es günstige Reiserücktritts-Versicherungen gibt, man auch günstig übernachten kann und in Hostels und Airbnbs nicht auf ein Reiseguthaben oder einen Hotel-Status angewiesen ist. Wer will, kann diese Rechnung definitiv auch zu Lasten der Amex Platinum drehen, genauso wie wir die genutzten Benefits jetzt als Vorteile für uns auslegen. Klar ist: Jeder kann problemlos ohne eine so teure Kreditkarte reisen und alleine schon dadurch Geld sparen. Wer sich zu der teuren Karte entschließt und sie gezielt nutzt, kann sein Reise-Erlebnis aber zweifellos maximieren und diverse spannende Schlupflöcher nutzen.
Dazu kommen natürlich auch noch die Rewards-Punkte, die wir vergangenes Jahr mangels spannender Langstrecken-Möglichkeiten noch gar nicht genutzt haben. Auch hier wollen wir euch transparent zeigen, wie viel wir wodurch sammeln konnten:
+ 50.000 Willkommens-Punkte
+ 20.625 Corona-Kulanz-Punkte
+ 40.000 Punkte für Freundschafts-Werbung
+ 25.541 durch Kreditkarten-Ausgaben gesammelte Punkte
Das macht insgesamt 135.766 American Express Rewards-Points, die wir ohne die Karte nicht generiert hätten. Auch wenn wir noch keinen messbaren Gegenwert für die Punkte erzielt haben, werden diese uns über kurz oder lang in die Business Class oder sogar in die First Class bringen. Die Ersparnis wird sich dann auf mehrere tausend Euro belaufen.

Das Ende vom Lied könnt ihr euch nach dieser Rechnung wahrscheinlich schon denken. Wir haben trotz der massiven Reisebeschränkungen in der Corona-Krise mit der American Express-Platinum-Kreditkarte einen Gegenwert erzielt, der die hohen Kartengebühren aufhebt und darüberhinaus eine enorme Menge an Bonuspunkten gesammelt.
Sobald wieder größere Reisen möglich, Langstrecken wieder problemlos buchbar sind und Flughafen-Lounges wieder geöffnet haben, wird diese Rechnung noch deutlicher zu unseren Gunsten ausfallen. Mit anderen Worten: Wir probieren es ein weiteres Jahr mit dem Kreditkarten-Monster, da sich American Express in der außergewöhnlichen Pandemie-Situation mit mehreren Kulanz-Aktionen durchaus um seine Platinum-Kunden bemüht hat und wir uns daher auch in der Krise gut aufgehoben gefühlt haben.
Nichtsdestotrotz können wir es nicht abwarten, die Benefits der Karte in einem wirklich offenen Reisemarkt zu entfesseln und noch deutlich mehr von der Platinum-Kreditkarte zu profitieren.
Unsere mehr oder weniger monatlichen Zusammenfassungen:
Monat 3 & 4: Die Monate 3 & 4 mit der Amex Platinum – Mit der Über-Kreditkarte beim Ryanair-Trip
Monat 7: American Express verschenkt 225 Euro Einkaufsguthaben an seine Platinum-Kunden
Ein Jahr mit der Amex Platinum – Hat sich die teure Kreditkarte für uns trotz Corona gelohnt?
Danke für den tollen Bericht. Überlege mir auch schon eine zu holen, denke aber erst ab Ende 2021 bzw. bei der nächsten großen AMEX Aktion. Im November gab es mal eine mit 90k Punkten 🙂
Wäre schön weiterhin darüber berichten könnt!
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Hi Tino,
vielen Dank für das nette Feedback! Ja, wir werden die Amex Platinum definitiv weiter behandeln, wenn auch vielleicht nicht mehr gaaanz so regelmäßig.
Die 90k-Aktion war definitiv der Wahnsinn, denke auch, dass Ende des Jahres nochmal was zwischen 75 und 90k kommen könnte.
Grüße
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Hallo ihr Lieben,
tolle Artikel zur Kreditkarte. Darf ich Fragen welche Kosten ihr auf die AMEX habt laufen lassen um in den ersten Monaten den hohen Betrag zu erreichen?! Genau das finde ich noch einen spannenden Punkt weil Miete o.ä. sich ja schlecht mit der Kreditkarte bezahlen lässt.
LG, Nadja
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Hallo Nadja,
vielen Dank für’s Lob und dein Feedback!
Klar darfst du fragen, wir haben die Kreditkarte im Oktober 2019 beantragt und kamen so voll ins Weihnachtsgeschäft, so dass wir alles an Geschenken schon mal über die Amex haben laufen lassen. Auch haben wir noch eine größere Technikanschaffung vorgezogen und einen Urlaub gebucht.
Ansonsten kaufen wir seitdem gezielt in Läden ein, wo Amex akzeptiert wird… sprich Rewe, dm, tanken bei Aral und laufende Kosten wie Netflix, Amazon Prime und was sonst noch so anfällt läuft ebenfalls über die Karte. Miete & Nebenkosten nicht, da gibt es zwar auch Wege, aber das war uns dann irgendwie zu aufwendig da alles umzustellen.
Long story short: ich glaube nach 4 oder 5 Monaten (6 Monate war das Zeitlimit) waren wir schon durch, die Weihnachtszeit hat da aber definitiv gut mitgeholfen.
Wenn du weitere Fragen hast, let us know! Aktuell gibt es ja wieder 75.000 Bonus-Punkte, bei uns damals „nur“ 50.000.
Viele Grüße! 🙂
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Vielleicht noch als Anmerkung dazu: In den an den Artikel angehängten Links (am Ende) haben wir eine Art Monats-Tagebuch geführt, wo wir hier und da noch näher auf unsere Nutzung der Karte eingehen. Vielleicht hilft das ja auch noch ein wenig 🙂
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